Leo Heuwing (24.2.1919 München – 2.8.1969 Malcesine / Italien)

Heuwing gehörte als Schüler der katholischen Jugend an. Von 1937 bis 1938 war er beim Reichsarbeitsdienst. Bereits während dieser Zeit wies er andere auf die Gefahren des Nationalsozialismus hin. Im November 1938 wurde er zur Wehrmacht eingezogen. Nach einer Verwundung nahm er im Januar 1943 ein Architekturstudium in München auf.

Kurz nachdem Heuwig im Oktober 1944 zur Dolmetscher-Kompanie im Wehrkreis VII versetzt worden war, weihte man ihn in die Widerstandspläne ein. Er war maßgeblich daran beteiligt, Kontakte zu anderen Kreisen aufzunehmen und kümmerte sich um die Verbindung zu Aktivist*innen in Freising und Moosburg. Während des Aufstands leitete er eine Gruppe von Mitgliedern der Dolmetscher-Kompanie, die den Generalstabsoffizier Major Gerhard Stephani festnehmen oder erschießen und die Kommunikationsanlage des ausgelagerten Stabes des Stellvertretenden Generalkommandos VII in Kempfenhausen lahmlegen sollte. Allerdings gelang der Gruppe nur die Zerstörung der Kommunikationsanlagen. Anschließend unterstützte Heuwig mit seinen Männern die Aktivist*innen bei den Sendern in Freimann und Ismaning. Nach dem Zusammenbrechen des Aufstands konnte sich Heuwing bis zum Eintreffen der US-Truppen verstecken.

Nach Kriegsende schloss er 1949 sein Architekturstudium ab, arbeitete als wissenschaftlicher Assistent und anschließend bei der Oberpost-Direktion München. Von August 1949 bis zu seinem plötzlichen Tod 1969 war er als Verwaltungsdirektor des Deutschen Museums tätig. Ähnlich wie im Fall von Ottheinrich Leiling wurde seine maßgeblich führende Rolle bei der Vorbereitung und Durchführung des FAB-Aufstands zu Unrecht bisher kaum gewürdigt.