Der Sohn eines Oberlandesgerichtsrats besuchte ein humanistisches Gymnasium und schlug die Militärlaufbahn in der bayerischen Armee ein. Von 1899 bis 1902 wurde er an der Kriegsakademie in München ausgebildet, 1911 lehrte er dort selbst. Im Ersten Weltkrieg war er Generalstabsoffizier an der Westfront und in Rumänien.
1919 gründete er die Gruppe Hierl im Freikorps Oberland und hielt den Truppen gegen die Räterepublik München insofern den Rücken frei, als er im April gegen Aufständische in Augsburg vorging. Danach leitete er die Hauptwerbezentrale für die bayerische Reichswehr und war kurzzeitig Stadtkommandant von München. Hierl wertete die Kämpfe gegen die Räterepublik München aus und erstellte dabei ein detailliertes organisatorisches Programm sowohl zur Niederschlagung von Aufständen als auch zur politisch-militärischen Sicherung der Herrschaft einer Regierung. Der Bauernschaft würden vor allem ländliche Agitatoren gefährlich, im Bürgertum sei „stumpfe Teilnahmslosigkeit, engherzige Selbstsucht und Charakterlosigkeit“ verbreitet, gering sei „die Zahl derjenigen, bei denen der Glaube an politische Ideale und der trotzige Wille zur Selbsterhaltung“ zu finden sei, diese gehörten „zum erheblichen Teil den höher gebildeten Kreisen“ an. Bei den Arbeiter*innen entdeckte Hierl „starkes Kraftgefühl, sehr großes Selbstbewusstsein […], einen stark ausgeprägten einseitigen Klassengeist“ und vor allem „tiefe Enttäuschung über die bisherigen praktischen Ergebnisse der Umwälzungen“. Als gegenwärtig „einzige feste und zuverlässige Stütze der Regierung“ nannte er die „bewaffnete Macht“. Hierl fand es „dringend notwendig, die „Massen insbesondere der Arbeiterbevölkerung“ überzeugend aufzuklären, da dort „zur Zeit noch viel zu wenig“ geschehe. Dabei galt für ihn der Grundsatz: „Die großen sozialen Fragen der Zeit sind ohne Zwang und Gewalt nicht zu lösen.“ (BayHSta, MA 99902).
Bis zum 1.10.1924 war Hierl im Generalstab des Gruppenkommandos I in Berlin aktiv, im Sommer 1924 jedoch dienstlich längere Zeit in München tätig. Hier war er unter Führung von Ernst Röhm und Erich Ludendorff für die Reorganisation der rechtsextremen Wehrverbände nach der Zäsur durch den gescheiterten Hitler-Ludendorff-Putsch tätig, „unter Ausnutzung der Persönlichkeiten, welche früher den auf dem Boden der nationalsozialistischen Anschauung stehenden Verbänden angehört haben“ (Röhm, StAM, Staatsanw. 14359).
Hierls Deutschvölkischer Offiziersbund schloss sich dem verbotenen Frontbann, einer Auffangorganisation für die SA an, dessen Oberkommando Röhm in München innehatte und der unter einer Deckadresse am Sendlinger Torplatz 1 zu erreichen war. Selbst in justiziell vorsichtiger Sprache offenbarte Hierl sein politisches Ziel: „Wir, d. i. ‚die Völkisch-Nationalsozialistische Bewegung’, wollen einmal die Macht im Staat, weil wir der Auffassung sind, dass nur so ein wirklich freies ‚Großdeutschland’ geschaffen werden kann [...]. Unter Großdeutschland im Sinne des Nationalsozialismus verstehe ich einen Deutschen Staat unter Erfassung aller deutsch-sprachlichen Stämme“. Hitler habe er, Hierl, „schon vor längerer Zeit“ kennengelernt (StAM, Staatsanw. 14359).
Hierl trat 1927 in die NSDAP ein. Von 1925 bis 1927 leitete er den Tannenbergbund für Süddeutschland, von Februar 1929 bis Mitte 1930 die Wehrpolitische Vereinigung, die 1928 als nationalsozialistisches Auffangbecken und Sammlungsorganisation für Anhänger der erodierenden rechtsradikalen Wehrverbände gegründet worden war. Ihre Aufgabe beschrieb er als „geistige Bearbeitung des Grenzgebietes zwischen Politik und Kriegführung“ (Rösch, S.138).
Vom Sommer 1929 bis 1932 leitete Hierl gemeinsam mit Gregor Straßer die Münchner Reichsorganisationsabteilung der NSDAP. Beide galten als die führenden Köpfe und Ideengeber der Reichsorganisationsleitung und verfügten im Gegensatz zu allen anderen Reichsleitern schon ab der Jahreswende 1929/30 über Sachbearbeiter. Hierl war zudem militärischer Berater der Reichsleitung. Während Straßer und Röhm 1934 ermordet wurden, avancierte Hierl 1935 zum Chef des Reichsarbeitsdienstes und blieb dies bis 1945.
1948 wurde Hierl als „Hauptschuldiger“ angeklagt und zu fünf Jahren Arbeitslager und Einziehung seines Vermögens verurteilt. In seinem Todesjahr 1955 erschienen seine Memoiren mit dem bezeichnenden Titel „Im Dienst für Deutschland 1918-1945“.