Simon Hutzler (3.5.1889 Amberg – 13.3.1943 München)

Biographies
Verfasst von Joachim Schröder

Mitglied des KPD-Netzwerks (ab 1933) und der Hartwimmer-Olschewski-Gruppe (ab 1941)

Simon Hutzler (1889-1943) | KZ-Gedenkstätte Dachau, F 3501

Hutzler war gelernter Schlosser, hatte aber auch bei der bayerischen Landespolizei Dienst getan. Ab 1925 arbeitete er als Aufseher im Deutschen Museum, wo er Johann Reisinger (KPD) kennenlernte. Mutmaßlich waren beide bald für den „Militärischen Apparat“ der KPD tätig, zu dessen Aufgabe die Informationsbeschaffung über politische Gegner*innen und Konkurrent*innen gehörte. Nach 1933 gehörte Hutzler zu einem KPD-Netzwerk, das im Münchner Osten operierte.

Er wurde am 25.4.1934 erstmals wegen „illegaler kommunistischer Betätigung“ verhaftet und vom Oberlandesgericht zu 2 Jahren und 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Anschließend war er bis September 1938 im KZ Dachau inhaftiert. Eine Wiederanstellung am Deutschen Museum lehnte die Direktion ab. Über Reisinger und Anton Schinharl (KPD) fand Hutzler 1941 Anschluss an die Hartwimmer-Olschewski-Gruppe. Er bemühte sich dort um den Aufbau konspirativer „Fünfer-Gruppen“ und versuchte auch, Polizeibeamte für die illegale Arbeit anzuwerben. Der Münchner Gestapo galt Hutzler als „fanatischer Staatsgegner“. Nach seiner Verhaftung am 6.3.1942 wurde er schwer misshandelt. Hutzler starb – noch in der Untersuchungshaft – am 13.3.1943.

Quellen

Landesarchiv NRW Duisburg, RW 58/3735, Gestapo-Bericht Schaefer vom 20.4.1942.
DKP (Hg.): Die wiedergefundene Liste. Portraits von Münchner Kommunistinnen und Kommunisten, die im antifaschistischen Widerstandskampf ihr Leben ließen, München 1998.
Mehringer, Hartmut: Die KPD in Bayern 1919-1945. Vorgeschichte, Verfolgung und Widerstand, in: Bayern in der NS-Zeit, Bd. 5, München 1983, S. 270-280.

Empfohlene Zitierweise

Joachim Schröder: Hutzler, Simon (publiziert am 30.01.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/hutzler-simon-380