Quellen
Herz, Rudolf: Hoffmann & Hitler. Fotografie als Medium des Führer-Mythos (Ausstellungskatalog Münchner Stadtmuseum), München 1994.
Admission free
Illustrierte Zeitschrift der NSDAP
Der Illustrierte Beobachter erschien erstmals im Juli 1926. Gründer waren der Leiter des parteieigenen Eher-Verlags, Max Amann, und der Hitler verbundene Fotograf Heinrich Hoffmann, der für die Bildredaktion zuständig war. Verantwortlicher Chefredakteur und Herausgeber war von 1926 bis 1932 der ehemalige Lokalredakteur des Völkischen Beobachters und damalige Reichspropagandaleiter der NSDAP, Hermann Esser. Sein Nachfolger war Wolfgang Weiß.
Mit dem Illustrierten Beobachter gründete die NSDAP eine wöchentlich erscheinende Publikumszeitschrift. Nach dem Vorbild der in den 1920er-Jahren populären Illustrierten bot das Blatt eine teils sensationslüsterne, teils unterhaltende Mischung aus großformatigen Abbildungen, Bildreportagen und Fotomontagen. Vor allem aber war es zur Visualisierung politischer Botschaften gedacht.
Nach Hitlers eigener Äußerung sollte der Illustrierte Beobachter dem „Kampf gegen die jüdische Pest unserer Presse- und Zeitungsvergiftung“ dienen. Dementsprechend bediente er sich laufend antisemitischer Klischees wie jenen vom ‚jüdischen Ritualmord‘ und der ‚jüdischen Weltverschwörung‘, teilweise begleitet von verzerrenden antijüdischen Karikaturen.
Hitler schrieb bis Januar 1931 auch selbst mehrfach Artikel für das Blatt. Bis 1930 wurde der Hitlerkult in den Fotos noch ziemlich zurückhaltend gepflegt, danach intensivierte er sich. Besonders wurden Hitlers Führerrolle und seine Aktivität als Volksredner herausgestrichen. Nach 1933 waren Fotos beliebt, die ihn bei der Einweihung öffentlicher Bauten und, in repräsentativer Pose, beim Besuch annektierter Gebiete zeigten. Im Krieg erschien er als Feldherr und zum Schluss als zum Durchhalten bereiter Kämpfer. Die letzte Nummer kam im April 1945 heraus.
Herz, Rudolf: Hoffmann & Hitler. Fotografie als Medium des Führer-Mythos (Ausstellungskatalog Münchner Stadtmuseum), München 1994.