Max Klar (20.12.1875 Weimar - 30.11.1938 KZ Dachau) und Sylvia Klar, geb. Adlerstein (26.3.1885 München - 9.6.1942 KZ Ravensbrück)

Biographies
Verfasst von Margrit Grubmüller und Kurt Lehnstaedt

Fluchthelfer für Wilhelm Hoegner mit Kontakt zur Widerstandsgruppe „Neu Beginnen“

Max Klar, 1.11.1938 | StadtAM, KK-A27b

Der Orthopäde und Chirurg Max Klar gehörte dem Verein zur Abwehr des Antisemitismus an und war Vorsitzender der Deutschen Friedensgesellschaft in München. Beides kennzeichnet seine Gegnerschaft zum Nationalsozialismus, die ihm gleich nach der Machtübernahme Schutzhaft einbrachte. Das Ehepaar Klar war mit Wilhelm Hoegner befreundet, den sie für einige Tage in ihrer Wohnung versteckten, als er von der Bayerischen Politischen Polizei verhaftet werden sollte. Sylvia Klar brachte Hoegner und drei weitere SPD-Widerstandskämpfer mit ihrem Auto zur bayerisch-österreichischen Grenze; von dort gelang ihnen die Flucht ins Exil. Klars hatten außer zu Hoegner auch mit der Gruppe „Neu Beginnen“ um das Ehepaar Branz Kontakt. Max Klar wurde wegen seiner jüdischen Herkunft nach der Pogromnacht in das KZ Dachau gebracht, wo er am 30.11.1938 verstarb. Seine Frau wurde im Dezember 1939 wegen eines Heimtückevergehens verhaftet. Stationen ihrer Gefangenschaft waren die Gefängnisse in der Ettstraße und in Stadelheim sowie das KZ Ravensbrück, wo sie am 9.6.1942 verstarb.

Quellen

Staatsarchiv München, Pol. Dir. 8563, 8595 u. 8597
Heusler, Andreas: Biographisches Gedenkbuch der Münchner Juden. Bd. I, München 2003, S. 705.

Empfohlene Zitierweise

Margrit Grubmüller und Kurt Lehnstaedt: Klar, Max und Sylvia (publiziert am 24.01.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/klar-max-und-sylvia-424