Hans Leipelt (18.7.1921 Wien – 29.1.1945 Gefängnis München-Stadelheim)

Der Sohn eines katholischen Diplomingenieurs und einer Chemikerin, die aus einer christlichen Familie jüdischer Herkunft stammte, kam 1925 von Wien nach Hamburg. Dort machte er 1938 Abitur, absolvierte seinen Arbeitsdienst und meldete sich anschließend freiwillig zum Militärdienst. Im August 1940 wurde er als „Mischling 1. Grades“ aus der Wehrmacht entlassen. Im Winter 1940/41 begann er ein Studium der Chemie, das er ein Jahr später in München am Chemischen Staatslaboratorium und damit unter dem Schutz von dessen Direktor Heinrich Wieland fortsetzen konnte. Dabei lernte er Marie-Luise Jahn kennen, mit der ihn bald eine tiefe Freundschaft verband.

Im Februar 1943 erhielt Leipelt mit der Post das sechste Flugblatt der Weißen Rose. Zusammen mit Marie-Luise Jahn fertigte er umgehend mehrere Abschriften davon an. Eine jede versahen die beiden Studierenden mit dem Zusatz „Und ihr Geist lebt trotzdem weiter“ und verbreiteten es, u.a. auch in Hamburg. Als sie für die Witwe und die Kinder des kurz zuvor hingerichteten Professors Kurt Huber Geld sammelten, wurden sie denunziert und im Oktober 1943 verhaftet.

Der Volksgerichtshof in Donauwörth klagte sie beide und weitere ihrer Münchner Freunde wegen „Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Feindbegünstigung und Rundfunkverbrechen“ an. Leipelt wurde zum Tode verurteilt und Marie-Luise Jahn zu zwölf Jahren Zuchthaus, nachdem ihr Freund in der Verhandlung zuvor alle Schuld auf sich genommen hatte, um sie zu entlasten. Er wurde in der Justizvollzugsanstalt München-Stadelheim am 29.1.1945 hingerichtet und sein Leichnam 1954 auf dem Friedhof am Perlacher Forst im Ehrenhain II beigesetzt.