Münchner Philharmoniker

Organizations
Verfasst von Sonja Neumann

Münchner Orchester

Die Gründung der Münchner Philharmoniker im Jahre 1893 als „Kaim-Orchester“ ging auf die Initiative des Klavierhoffabrikanten Franz Kaim zurück. Ihre Spielstätte war der „Kaim-Saal“ in der Türkenstraße 5, 1905 in Tonhalle umbenannt. Die Münchner Philharmoniker wurden bald zu einem unverzichtbaren Bestandteil des Münchner Musiklebens. Die Zusammenarbeit mit etablierten Dirigenten und Komponisten (z.B. Gustav Mahler, Hans Pfitzner und Richard Strauss) ermöglichte viele Uraufführungen. 1920 übernahm Siegmund von Hausegger den Posten des Chefdirigenten.

Das städtisch finanzierte Orchester wurde nach 1933 zu einem wichtigen kulturellen und prestigeträchtigen Botschafter der „Hauptstadt der Bewegung“. Das Orchester feierte unter dem Chefdirigenten Oswald Kabasta ab 1938 große Erfolge auf Tourneen im benachbarten Ausland. Dabei stützte sich das Repertoire auf die Werke der klassischen und romantischen „deutschen“ Komponisten von Beethoven bis Bruckner. Der Münchner Oberbürgermeister Fiehler bemühte sich allerdings über Jahre hinweg erfolglos, die Münchner Philharmoniker als Orchester der Sonderklasse einzustufen zu lassen.

Im Frühjahr 1944 wurde die Tonhalle durch Bombenangriffe schwer beschädigt, das Orchester zum 1.9.1944 offiziell aufgelöst. Das erste Konzert der Münchner Philharmoniker nach dem Zweiten Weltkrieg fand am 8.7.1945 unter der Leitung von Eugen Jochum statt.


Quellen

Krauss, Marita: Nachkriegskultur in München. Münchner städtische Kulturpolitik 1945-1954, München 1985.
Meyer, Gabriele (Hg.): 100 Jahre Münchner Philharmoniker, München 1994.
Schmoll-Eisenwerth, Regina (Hg.): Die Münchner Philharmoniker. Von der Gründung bis heute, München 1985.

Empfohlene Zitierweise

Sonja Neumann: Münchner Philharmoniker (publiziert am 29.01.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/muenchner-philharmoniker-575