Quellen
Arolsen Archives, Inhaftierungsdokumente.
Staatsarchiv München, StAnw 8427.
Admission free
Verfolgte Zeugin Jehovas
Die Haushälterin trat 1916 aus der katholischen Kirche aus und ließ sich ein Jahr später als Bibelforscherin taufen. In den Jahren 1936 und 1937 wurde Kreszenz Reich insgesamt vier Mal wegen Betätigung als Zeugin Jehovas festgenommen. Der letzten Verhaftung am 16. August 1937 folgte ihre Verurteilung am 7. Oktober 1937 durch das Sondergericht München zu einer Gefängnisstrafe von fünf Monaten. Im Urteil hieß es: „Ebenso wie die Schreibmaschine wollte sie auch das Bücherlager der Organisation erhalten und hat zu diesem Zweck den Schlüssel versteckt, um ihn bei Bedarf wieder hervorholen zu können. [… Reich] hat also dadurch bewusst für die illegale Organisation gearbeitet, dass sie die für den illegalen Apparat sehr wertvolle Schreibmaschine und das für Werbungszwecke bestimmte Schriftenlager der Organisation zu erhalten suchte.“ (StAM, StAnW 8427)
Nach Verbüßung der Strafhaft wurde Kreszenz Reich im Februar 1938 in das KZ Moringen und wenige Wochen später ins KZ Lichtenburg verbracht. Von Mitte Mai 1939 bis 1942 war sie im KZ Ravensbrück inhaftiert, anschließend im KZ Auschwitz, wo sie ermordet wurde oder aufgrund der katastrophalen Lagerbedingungen verstarb. Die genauen Todesumstände sind wie das Todesdatum nicht bekannt.
Arolsen Archives, Inhaftierungsdokumente.
Staatsarchiv München, StAnw 8427.