Franziska Reller (7.12.1889 München – 22.9.1975 München)

Biographies
Verfasst von Christoph Wilker

Verfolgte Zeugin Jehovas

Franziska Reller, vor 1933 | Privatbesitz Erna Franz

Die ledige Büroangestellte ließ sich 1924 als Zeugin Jehovas taufen. Während des Verbots der Religionsgemeinschaft unter dem NS-Regime stellte sie ihre Wohnung für Bibelkreise zur Verfügung, bezog Schriften der Zeugen Jehovas und beteiligte sich am 12. Dezember 1936 an der Verbreitung von Protestflugblättern in Schwabing. Daraufhin wurde Franziska Reller verhaftet und am 15. Juni 1937 durch das Sondergericht München zu fünf Monaten Gefängnis verurteilt. Die Schwabingerin überlebte die NS-Zeit und gehörte bis zu ihrem Tod der Gemeinde der Zeugen Jehovas in Schwabing an.

Quellen

Staatsarchiv München, StAnw 8603.
Wilker, Christoph: „Verfolgung und Standhaftigkeit der Zeugen Jehovas in Schwabing“ in: Macek, Ilse: „ausgegrenzt – entrechtet – deportiert: Schwabing und Schwabinger Schicksale 1933 bis 1945“, München 2008.

Empfohlene Zitierweise

Christoph Wilker: Reller, Franziska (publiziert am 01.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/reller-franziska-701