Oskar Rose arbeitete im familieneigenen Kinounternehmen in Darmstadt. Bereits 1934 versuchten die NS-Behörden der Familie die Erwerbsgrundlage zu entziehen. 1937 musste der Kinobetrieb endgültig eingestellt werden. Die Familie flüchtete, als sie von einem Freund vor den bevorstehenden Verhaftungen gewarnt wurde. Ende 1943 wurden die meisten Familienmitglieder dennoch ins KZ Auschwitz-Birkenau deportiert.
Lediglich Oskar Rose konnte der Verhaftung entgehen und lebte seitdem mit falscher Identität u.a. in München. Aus der Illegalität heraus unternahm Rose alle Anstrengungen, um seinen Angehörigen zu helfen. In München versuchte er zusammen mit seinem Cousin Machetti Rose vergeblich beim Erzbischof Kardinal Michael von Faulhaber vorzusprechen. Da die meisten Sinti*zze und Romn*nja katholisch waren, wollten sie den Kardinal angesichts der Massendeportationen um Hilfe bitten. Doch der Kardinal weigerte sich, Oskar Rose persönlich zu empfangen. Oskar Rose fürchtete stets, entdeckt zu werden. In Heidelberg versteckte ihn eine Försterswitwe in einem abgelegenen Haus. Als er erfuhr, dass sein Bruder, Vinzenz Rose, vom KZ Auschwitz in ein Außenlager des KZ Natzweiler verbracht worden war und dort Zwangsarbeit leisten musste, wollte Oskar Rose seinem Bruder zur Flucht verhelfen. Unter Einsatz seines Lebens und mit der Hilfe eines im Außenlager arbeitenden zwangsverpflichteten Polen gelang tatsächlich die Flucht. Oskar und Vinzenz Rose blieben bis Kriegsende unentdeckt. Sie erlebten die Befreiung in der Nähe von München.
Nach dem Krieg war Oskar Rose wieder als Kinobetreiber im Rhein-Main-Gebiet und in der Pfalz tätig. Schon früh engagierten sich die Brüder Rose für die Anerkennung des Völkermordes an den Sinti*zze und Rom*nja. Sie forderten vor allem eine juristische Strafverfolgung jener, die bei der „Rassenhygienischen Forschungsstelle“ und der Kriminalpolizei für die Deportationen der Sinti*zze und Rom*nja verantwortlich gewesen waren. Oskar und Vinzenz Rose riefen 1956 den „Verband rassisch Verfolgter nichtjüdischen Glaubens“ und später den Verband Deutscher Sinti ins Leben, womit sie den Grundstein für die spätere Bürgerrechtsbewegung der Sinti*zze und Rom*nja legten.