Frida Rubiner (28.4.1879 Mariampol/Litauen – 21.1.1952 Berlin)

Biographies
Verfasst von Joachim Schröder

Funktionärin der KPD, Mitglied des Propagandaausschusses der kommunistischen Räteregierung

Die promovierte Philosophin und Physikerin Frida Rubiner, geb. Ichak, stammte aus einer verarmten jüdischen Familie in Litauen. Während des Weltkriegs im Exil in der Schweiz, wo sie unter anderem Lenin kennenlernte, gelangte sie im Frühjahr 1919 nach München. Als Mitglied der KPD gehörte sie unter dem Pseudonym „Friedjung“ dem Propagandaausschuss der zweiten Räteregierung an. Nach der Niederschlagung der Räterepublik wurde sie vom Münchner Volksgericht zu einem Jahr und neun Monaten Festungshaft verurteilt.

Nach Verbüßung ihrer Haft verließ sie zunächst Deutschland. Nach ihrer Rückkehr 1924 übte Rubiner, die zahlreiche Schriften russischer Revolutionäre ins Deutsche übersetzte, verschiedene Funktionen in der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) aus. Sie war Redakteurin der „Roten Fahne“, Leiterin der Parteischule in Dresden und verfasste Schriften für die Partei. Von 1929 bis 1946 war sie politisch und publizistisch in der Sowjetunion aktiv. Während des Zweiten Weltkriegs organisierte sie Propaganda unter gefangenen deutschen Soldaten, 1946 kehrte sie nach Berlin zurück, wo sie erst als Lehrerin, dann als Dekanin (Fakultät Grundsatzfragen des Marxismus) an der Parteihochschule „Karl Marx“ arbeitete.

Quellen

Schwarz, Helga: Internationalistinnen. Sechs Lebensbilder, Berlin (Ost) 1989.
Weber, Hermann/Herbst, Andreas: Deutsche Kommunisten. Biographisches Handbuch, 1918-1945, Berlin 2008.

Empfohlene Zitierweise

Joachim Schröder: Rubiner, Frida (publiziert am 30.01.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/rubiner-frida-722