Sender Freimann

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Verfasst von Veronika Diem

Station des Wehrmachtssenders im Münchner Stadtteil Freimann

Das Gelände des Wehrmachtssenders umfasste etwa 17 Hektar im Stadtteil Freimann. Heute befindet sich an dieser Stelle das Gelände des Bayerischen Rundfunks.

Seit 1934 waren dort vier hohe Sendetürme, ein Funkhaus und vier Wohngebäude gebaut worden, etwas später kam ein oberirdischer Bunker dazu, der heute noch erhalten ist. Über Mittelwelle (Frequenz Laibach) wurden ab Januar 1944 von hier aus Berichte zu Luftangriffen alliierter Flugzeuge ausgestrahlt, da der regulär sendende Reichssender München, der über den Großsender in Ismaning übertragen wurde, nach der Durchsage von Luftalarm jeweils abgeschaltet wurde.

In der Nacht vom 27. auf den 28.4.1945 gelang es einer Gruppe der Freiheitsaktion Bayern (FAB) diesen Sender als ersten von zwei Anlagen zu besetzen. Von hier aus wurden die ersten – zum Teil fremdsprachigen – Aufrufe zum Widerstand ausgestrahlt. Allerdings wurden diese wohl nicht von vielen Hörern wahrgenommen. Ein Teil eines Aufrufs ist als Originalton erhalten.

Quellen

Diem, Veronika: Die Freiheitsaktion Bayern. Ein Aufstand in der Endphase des NS-Regimes, Kallmünz 2013.

Empfohlene Zitierweise

Veronika Diem: Station Freimann (publiziert am 20.12.2023), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/station-freimann-774