Quellen
Schmollinger, Horst W.: Die Vaterländische Union, in: Stöss, Richard (Hg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Bd. 4, Opladen 1986, S. 2381-2391.
Admission free
Rechtsradikale politische Partei
Die „Vaterländische Union“ (VU) des sudetendeutschen Flüchtlings Karl Feitenhansl wurde am 27.4.1949 als politische Partei für die Stadt München zugelassen. Mit ihrer rechtsextremistischen Propaganda richtete sie sich vor allem an ehemalige Parteigänger*innen der NSDAP, Flüchtlings- und Vertriebenenkreise. Gegen die extrem nationalistische, militaristische, pronationalsozialistische und antikommunistische Agitation der Partei und ihres Gründers protestierten schon bald Vertreter von KPD, SPD und Verfolgtenvereinigungen. VU-Veranstaltungen wurden gesprengt oder im Vorfeld durch Demonstrationen verhindert.
1950 wurde Feitenhansl wegen neonazistischer Aktivitäten für einige Jahre jede politische Betätigung in Bayern verboten. Bündnisse mit anderen Parteien der extremen Rechten scheiterten, mit Ausnahme des zu den bayerischen Landtagswahlen 1950 zustande gekommenen „Wahlblocks der Kriegsgeschädigten – Heimatvertriebenen – Entrechteten“, dem jedoch kein Erfolg beschieden war. Da ihr potentielles Klientel bereits in früher etablierten Rechtsparteien wie der „Wirtschaftlichen Aufbau-Vereinigung“ (WAV) oder dem „Deutschen Block“ eine politische Heimat gefunden hatte, blieb die VU bedeutungslos. Bei den Bundestags- und den bayerischen Landtagswahlen der 1950er-Jahre scheiterte die bald auf Mittelfranken beschränkte VU mit weit unter einem Prozent der Stimmen kläglich. 1966 überführte Feitenhansl die Reste seiner Partei in die „Nationaldemokratische Partei Deutschlands“ (NPD) und wurde deren Bundesgeschäftsführer. 1966 bis 1970 saß Feitenhansl für die NPD im Bayerischen Landtag.
Schmollinger, Horst W.: Die Vaterländische Union, in: Stöss, Richard (Hg.): Parteien-Handbuch. Die Parteien der Bundesrepublik Deutschland 1945-1980, Bd. 4, Opladen 1986, S. 2381-2391.