Aufgewachsen in einer Augsburger Arbeiterfamilie, engagierte sich Josef Wager bereits früh in der Sozialistischen Arbeiterjugend und der SPD. Seit den 1930er-Jahren arbeitete er bei MAN als Elektrotechniker. Mit seiner Frau Lina hatte er drei Kinder.
Den Zerfall der Augsburger SPD nach der Machtübernahme der Nazis wollte Wager zusammen mit Jugendgenossen wie dem Schriftsetzer Eugen Nerdinger nicht tatenlos zusehen. Entgegen der Linie des Prager Exilvorstands seiner Partei, der auf ‚Massenarbeit‘ – etwa durch Verbreitung illegaler Schriften – zum baldigen Sturz des Nazisystems setzte, verfolgten die Augsburger Revolutionären Sozialisten ein anderes Ziel: Sammlung und Weitergabe von Stimmungsberichten aus den Augsburger Betrieben, Aufbau kleiner, streng konspirativer Gruppen und intensive Schulung, um sich für den Zeitpunkt einer Krise, welche mit Krieg und folgender Kriegsniederlage erwartet wurde, vorzubereiten. Dann sollte der ‚revolutionäre Augenblick‘ genutzt werden für die Errichtung einer demokratisch-sozialistischen Ordnung.
In dem Volkswirt Hermann Frieb in München fanden sie seit 1936 einen Mitstreiter und setzten sich für die Gründung weiterer Gruppen in Südbayern und Österreich ein, die 1942 rund 200 Personen umfassten. Nach Kriegsbeginn sahen Wager und seine Freunde eine ‚vorrevolutionäre Situation‘ heranreifen und gingen dazu über, Waffenlager anzulegen und Sabotageaktionen in Rüstungsbetrieben vorzubereiten. Nachdem Frieb und Nerdinger 1941 zur Wehrmacht eingezogen worden waren, kam Bebo Wager, dem Leiter der südbayerischen Organisation, aufgrund seiner Arbeit beim größten Augsburger Rüstungsbetrieb MAN eine Schlüsselrolle zu.
Aber die Gestapo war bereits aufmerksam geworden. Nach der Verhaftung von Gruppenmitgliedern in Österreich wurde Bebo Wager am 16. April 1942 an seinem Arbeitsplatz festgenommen. Nach über einjährigen Ermittlungen und qualvollen Vernehmungen wurden Wager und Frieb am 27. Mai 1943 vom Volksgerichtshof in Innsbruck zum Tode, zwei weitere Angeklagte zu je zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt. Weitere acht Todesurteile und langjährige Zuchthausstrafen gegen Angehörige der Revoltionären Sozialisten wurden in Folgeprozessen ausgesprochen. Am 12. August 1943 wurden Wager und Frieb im Gefängnis Stadelheim hingerichtet.
Zu Ehren von Bebo Wager und zur Erinnerung an dessen fast zehnjährige Widerstandsarbeit wurden in Augsburg eine Straße, eine Schule und eine soziale Einrichtung nach ihm benannt.