Wandel der Erinnerungskultur
Erst in der zweiten Hälfte der 1970er Jahre setzte im Zuge des allgemeinen Wandels der Erinnerungskultur eine Veränderung ein: 1977 veröffentlichte der Journalist Jürgen Serke eine Artikelserie zu den Bücherverbrennungen in der Zeitschrift Stern. Als erste umfangreichere Publikation zu den Bücherverbrennungen überhaupt stieß die Serie auf großes öffentliches Interesse und erschien später auch als Buch. Ein Jahr nach Erscheinen riefen der Verband Deutscher Schriftsteller und das Deutsche P.E.N.-Zentrum im Gedenken an das Jahr 1933 den 10. Mai zum ‚Tag des Buches‘ aus. 1979 erlangte der Gedenktag mit Unterstützung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bundesweite Aufmerksamkeit.
Zum 50. Jahrestag 1983 wurde in mehreren deutschen Städten mit Gedenkveranstaltungen, Ausstellungen sowie einigen neuen Publikationen an die Bücherverbrennungen erinnert. Im Jahr darauf wurde in Göttingen die erste fest installierte Gedenktafel angebracht. Das erste Mahnmal entstand 1985 in Hamburg. Diesem folgten bis zum Jahr 2000 weitere, unter anderem in Berlin (1995) und Köln (1998)