In regelmäßigen Abständen lädt das Team der Provenienzforschung des Lenbachhauses Expert*innen zu einem gemeinsamen Rundgang ein, um Sammlungen, Objekte und Institutionen aus verschiedenen Perspektiven in den Blick zu nehmen. Jeder Rundgang greift ein Schwerpunkthema auf. Im vierten Teil der Reihe laden wir gemeinsam mit dem Lenbachhaus zu einem topografischen Rundgang am Königsplatz ein. Das Lenbachhaus wurde von 1887 bis 1890 am westlichen Rand des Platzes an der Brienner Straße im Auftrag von Franz von Lenbach erbaut. 1929 eröffnete die Städtische Galerie dort ihre Türen. Nur wenige Jahre später wurde der Königsplatz zum zentralen Kultort der NSDAP. Bis heute prägen die im Nationalsozialismus errichteten Architekturen den Ort.
Mit Lisa Kern (Kuratorin und Provenienzforscherin am Lenbachhaus) und Nathalie Jacobsen (Historikerin und wissenschaftliche Mitarbeiterin am nsdoku) begeben wir uns auf Spurensuche und berichten über die Geschichte des Platzes und der umliegenden Gebäude und Einrichtungen. Wir sprechen dabei über unsere Perspektiven auf den institutionellen Umgang mit der NS-Vergangenheit und die damit verbundene Herausforderungen. Während sich das NS Dokumentationszentrum am Standort der ehemaligen Parteizentrale der NSDAP unter anderem mit der historischen Aufarbeitung des Königsplatzes als Ort nationalsozialistischer Propaganda befasst, setzt sich das Lenbachhaus nicht nur mit seiner Rolle während der NS-Diktatur und in der Nachkriegszeit, sondern auch mit den Spuren des Nationalsozialismus im eigenen Sammlungsbestand auseinander.
Infos zur Veranstaltung
- Ort
- Königsplatz, Treffpunkt: Foyer des Lenbachhaus
- Teilnahme kostenfrei