Inkjet Prints, Wallpaper, Vinyl-Text, unterschiedliche Maße
Paula Markerts Fotoserie ist im Zuge einer intensiven Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU) entstanden. Die rechtsextreme Organisation verübte im Zeitraum von 2000 bis 2007 Morde an zehn Menschen, zahlreiche Mordversuche, Sprengstoffanschläge und Banküberfälle. Markert besucht die Handlungsstätten der rechtsextremen Täter, porträtiert Menschen aus deren Umfeld, Polizist*innen und Angehörige der Opfer. Sie zeigt alltägliche Orte, an denen die Radikalisierung voranschritt, den gebauten und sozialen Kontext, in dem die Verbrechen stattfanden, ebenso wie Räume des Gerichtsprozesses. Nüchtern bildet die Fotografin die Realität, die Teil der komplexen NSU-Geschichte ist, in all ihrer Banalität ab. Sachlich beobachtet, führen die Bilder vor Augen, wie subtil sich Ressentiments im Alltagsleben ausbreiten. Durch ihre Klarheit fordert Markerts Serie auf, genauer hinzusehen und das gesellschaftliche Klima differenzierter wahrzunehmen.