Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) nach 1945

Organizations
Verfasst von Ludwig Eiber

Dachverband der Einzelgewerkschaften in der BRD

Der DGB ist der Dachverband der Einzelgewerkschaften in der Bundesrepublik. Er wurde 1949 in München gegründet. Nach der gemeinsamen Erfahrung der Verfolgung durch die Nationalsozialisten wurden 1945/46 die wieder begründeten Gewerkschaften als Einheitsgewerkschaften, d.h. pluralistisch und parteipolitisch unabhängig, aufgebaut. Dennoch sind sie stark sozialdemokratisch geprägt.
Der DGB wurde, wie sein Vorläufer in der Weimarer Republik, der ADGB, als reiner Dachverband gestaltet. Er vertritt die Interessen der heute etwas über sechs Mio. Gewerkschaftsmitglieder gegenüber Staat und Politik und versucht, soziale Verbesserungen durch gesetzliche Maßnahmen zu erreichen.
Die eigentliche Macht liegt bei den – ursprünglich 16, heute acht – Einzelgewerkschaften. Sie verfügen über die Mitgliedsbeiträge, führen die Tarifpolitik und organisieren Streiks. Wieder, wie in der Weimarer Republik, bilden die Gewerkschaften und das Tarifvertragssystem einen Grundpfeiler der gesellschaftlichen Ordnung. Die Gewerkschaften erkämpften grundlegende soziale Verbesserungen, Lohnerhöhungen, Mitbestimmung, Arbeitszeitverkürzungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen.

Quellen

Hemmer, Hans-Otto/Schmitz, Kurt-Thomas (Hg.): Geschichte der Gewerkschaften in der Bundesrepublik Deutschland. Von den Anfängen bis heute, Köln 1990.
Schneider, Michael: Kleine Geschichte der Gewerkschaften. Ihre Entwicklung in Deutschland von den Anfängen bis heute, Bonn 1989.
Schuster, Dieter: Die deutsche Gewerkschaftsbewegung DGB, Bonn 1977.

Ludwig Eiber

Empfohlene Zitierweise

Ludwig Eiber: DGB (nach 1945) (publiziert am 12.01.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/dgb-nach-1945-155