Fritz Vogel (10.12.1899 Großstöbnitz / Herzogtum Sachsen-Altenburg – unbekannt)

Biographies
Verfasst von Margrit Grubmüller/Kurt Lehnstaedt

Gründungsmitglied der Münchener SAPD, Verfasser einer Schrift gegen die Nationalsozialisten

Der gelernte Former Fritz Vogel gehörte 1931 zu den Gründungsmitgliedern der Münchner Gruppe der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD), in der er als verantwortlicher Redakteur des örtlichen Mitteilungsblattes fungierte. Er war Mitglied im Vorstand des SAPD-Bezirks Oberbayern. Als Vorsitzender der Münchner Gruppe stellte er die Schrift Der Marxist/Mai1933 her. Darin wurde dazu aufgefordert, der NS-Kundgebung zum ‚Tag der nationalen Arbeit‘ am 1. Mai auf der Theresienwiese fernzubleiben. Sie enthielt außerdem Enthüllungen über Gräueltaten, welche die Nationalsozialisten begangen hatten, und die Anregung, in die SA einzutreten, um sie von innen heraus zu zersetzen. Zusätzlich wurde dazu aufgerufen, im Kriegsfall „die Gewehre umzudrehen“ (StAM, Stanw 7473). Eine Denunziation vereitelte die Verteilung und führte dazu, dass Mitglieder der SAPD, die die Schrift verteilen sollten, verhaftet wurden. Vogel konnte sich durch Flucht in die Schweiz retten. Über sein weiteres Leben ist nichts bekannt.

Quellen

Staatsarchiv München, Stanw 7473.

Empfohlene Zitierweise

Margrit Grubmüller/Kurt Lehnstaedt: Vogel, Fritz (publiziert am 08.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/en/lexikon/artikel/vogel-fritz-859