Gespräch

John Heartfield im Spannungsfeld von Kultur und Politik 1928–1957 Mit Rosa von der Schulenburg und Michael Krejsa

22. Feb 2022 | 19.00 Uhr

John Heartfield bei der Arbeit, um 1924 | © Akademie der Künste, Belin, JHA 586/2.2.6.

Die politischen Umwälzungen des 20. Jahrhunderts hinterlassen im Leben und Werk John Heartfields biografische und ideologische Bruchstellen. Er ist wiederholt gezwungen, sich an veränderte Arbeitsbedingungen und unterschiedliche politische Systeme anzupassen. Ende 1918 tritt Heartfield an ihrem Gründungstag der Kommunistischen Partei Deutschlands bei. Als Künstler und Kommunist nimmt er während der Weimarer Republik unmittelbar an den politischen Auseinandersetzungen teil, an der Spaltung der Linken und am Kampf gegen die Nationalsozialisten. 1933 führt ihn die Flucht vor dem NS-Regime zunächst nach Prag, später nach London, wo er als ‚friendly enemy alien‘ zeitweise interniert und mit einem Arbeitsverbot belegt wird. Doch auch als Heartfield 1950 zurückkehrt, bleiben seine Lebens- und Arbeitsbedingungen in der neu gegründeten, anfänglich stalinistisch dominierten DDR schwierig.

Rosa von der Schulenburg und Michael Krejsa vom Archiv der Akademie der Künste in Berlin begeben sich im Gespräch auf die Spuren von John Heartfields Werk und Biografie. Vor dem historischen Hintergrund des politischen Geschehens betrachten sie seinen persönlichen und künstlerischen Lebensweg sowie seine Freundschaften, Kontakte und Kollaborationen.