Max Czolleks Bücher Desintegriert Euch! und Gegenwartsbewältigung streuten lustvoll Zweifel an den deutschen Narrativen von Integration bis Leitkultur. Scharf und gewitzt schließt sein neues Buch Versöhnungstheater diesen Kreis, wenn es nach der aktuellen Erinnerung an die Verbrechen der Vergangenheit fragt. Seit den weltweit bewunderten Gesten der deutschen Selbstvergewisserung – vom Warschauer Kniefall bis zum Holocaust-Mahnmal – hat sich einiges verändert. Deutschland ist wieder wer, auch weil es sich so mustergültig an den Holocaust erinnert. Herzlich willkommen zum Versöhnungstheater!
Im Gespräch mit Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrums München, blickt Max Czollek auf sein neues Buch Versöhnungstheater, das bezeichnenderweise auf der Bühne eines Theaters präsentiert wird.
Max Czollek, geboren 1987, ist Autor und lebt in Berlin. Er ist Mitherausgeber des Magazins Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart und war Mitinitiator des Desintegrationskongress 2016 sowie der Radikalen Jüdischen Kulturtage 2017 am Maxim Gorki Theater. Er hat drei Gedichtbände publiziert, bei Hanser erschienen bisher seine vieldiskutierten Essays Desintegriert euch! (2018), Gegenwartsbewältigung (2020) und Versöhnungstheater (2023). Im Frühjahr 2022 war Czollek Kurator der Ausstellung Rache. Geschichte und Fantasie am Jüdischen Museum Frankfurt, deren Begleitband ebenfalls bei Hanser erschien.
Diese Veranstaltung hat bereits stattgefunden.
Infos zur Veranstaltung
- Ort
- Münchner Kammerspiele, Werkraum, Hildegardstraße 1