Gespräch

Migrationspanik: Wie Abschottungspolitik die autoritäre Wende befördert Mit Judith Kohlenberger

29. Jan 2026 | 19.00 Uhr

Buchcover: © Picus Verlag | Foto: Connolly Weber

Krieg, Vertreibung, Klimakrise, Pandemie, Künstliche Intelligenz und internationale Aufrüstung – die großen geopolitischen Verwerfungen unserer Zeit schaffen Angst, Verunsicherung und Einsamkeit. In einer zunehmend unübersichtlichen Welt steigt der Wunsch nach einer „starken Hand“ an den Grenzen und einem eng gezogenen „Wir“ im Inneren. Judith Kohlenbergers scharfsinnige Analyse zeichnet die beginnende und in Teilen schon vollzogene autoritäre Wende, die auch das gutbürgerliche Milieu ergriffen hat, anhand der grassierenden Migrationspanik nach. Und zeigt, dass es nur einen einzigen, glasklaren Ausweg gibt.

Judith Kohlenberger ist Migrationsforscherin am Institut für Sozialpolitik der Wirtschaftsuniversität Wien, Senior Researcher am Österreichischen Institut für Internationale Politik (oiip) und Affiliated Policy Fellow am Jacques Delors Centre Berlin. Ihre Forschungsinteressen sind Flucht und Vertreibung, Integration von Geflüchteten in europäischen Aufnahmeländern (mit Fokus auf Bildung, Gesundheit und Geschlecht) und kulturelle Krisennarrative. Sie ist Mitglied des Integrationsrats der Stadt Wien, Mitherausgeberin der Zeitschrift für Flucht- und Flüchtlingsforschung und Host des Podcasts Aufnahmebereit. Ihre Arbeit wurde mit dem Kurt-Rothschild-Preis und dem Anas-Schakfeh-Preis für Verdienste im Bereich der Menschenrechte, der Demokratie und der Förderung der Rechtsstaatlichkeit ausgezeichnet. Ihr Buch Das Fluchtparadox war österreichisches Wissenschaftsbuch des Jahres 2023 und für den Deutschen Sachbuchpreis nominiert.