Über die Ausstellung
Die erste Wechselausstellung des NS-Dokumentationszentrums betrachtete die Geschichte des Nationalsozialismus im Spiegel der Kunst. Gezeigt wurden ausgewählte Werke, die zwischen 1914 und 1945 als unmittelbare künstlerische Auseinandersetzungen mit dem Nationalsozialismus entstanden sind.
Während in der Ausstellung München und der Nationalsozialismus der objektive, sachliche Blick des Historikers die Darstellung bestimmt, gab die Ausstellung Das Unsagbare zeigen. Künstler als Warner und Zeugen 1914-1945 die subjektiven Sichtweisen der Künstler*innen wieder, die den Aufstieg, Terror und Zusammenbruch des nationalsozialistischen Regimes hautnah als kritische Zeugen und Warner miterlebt haben.
Die entfesselte Gewalt des Ersten Weltkriegs, die viele Künstler*innen beim Fronteinsatz am eigenen Leib erfahren mussten, mündete in drastischen Bildern des Grauens. Während der instabilen Jahre der Weimarer Republik begleiteten Vertreter*innen der künstlerischen Avantgarde den Aufstieg des Nationalsozialismus mit scharfem Blick und spitzer Feder. Damals entstanden ätzende Karikaturen und expressive politische Kommentare von zum Teil visionärer Kraft.
Unter dem Druck des Regimes und der Gefahr der Bestrafung mussten für Kritik und Abscheu gegenüber den Herrschenden subtilere Ausdrucksformen gesucht werden. Terror, Folter, Leid und die entmenschlichende Gewalt der Konzentrationslager fanden in verstörenden Skizzen einen künstlerischen Ausdruck.
Gezeigt wurden 120 Werke bedeutender und weitgehend unbekannter Künstler*innen. Unter den Exponaten fanden sich zum Beispiel Arbeiten der großen Vertreter*innen des deutschen Expressionismus wie George Grosz oder Käthe Kollwitz. Daneben waren Grafiken von weniger bekannten Namen zu entdecken, etwa Heinrich Ehmsen oder Lea und Hans Grundig.
Als Hauptleihgeber konnte der private Sammler Gerd Gruber aus Lutherstadt Wittenberg gewonnen werden.