Über die Ausstellung
Die Zeugen Jehovas wurden in der NS-Zeit wegen ihres Glaubens unterdrückt und verfolgt. Das NS-Dokumentationszentrum München dokumentierte mit einer Ausstellung erstmals umfassend die Verfolgung der Glaubensgemeinschaft in München. Die Zeugen Jehovas lehnten den Nationalsozialismus und seine Ideologie aus religiöser Überzeugung ab, beispielsweise verweigerten sie den ‚Hitlergruß‘ und den Kriegsdienst. Deshalb wurden sie früh durch das NS-Regime bekämpft. Viele von ihnen wurden in Konzentrationslagern inhaftiert. Insgesamt kamen über tausend Zeugen Jehovas während der NS-Zeit ums Leben. Hunderte von ihnen wurden wegen ‚Wehrkraftzersetzung‘ oder Kriegsdienstverweigerung zum Tode verurteilt und hingerichtet. Dieser staatlich sanktionierte Mord war ein Anlass, im Grundgesetz der Bundesrepublik das Recht auf Wehrdienstverweigerung zu verankern.
Die Ausstellung rücket die bis heute wenig bekannte Leidensgeschichte der Zeugen Jehovas in der NS-Zeit ins Bewusstsein der Stadtgesellschaft. Damit setzte das NS-Dokumentationszentrum München seine Erinnerungsarbeit für die jahrzehntelang ‚vergessenen‘ oder an den Rand gedrängten Opfer des NS-Unrechtsregimes fort. Inhaltlich basierte die Ausstellung auf einem Buch zum Thema, das 2017/18 am NS-Dokumentationszentrum München entstanden ist.