Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 42978.
Staatsarchiv München, StAnw 3434 und 8650.
Eintritt frei
Verfolgter Zeuge Jehovas
Der aus einer katholischen Familie stammende gelernte Gärtner schloss sich 1936 den Zeugen Jehovas an. Der Vater zweier Kinder wurde am 5. Juli 1937 verhaftet. Er hatte an Bibelbesprechungen teilgenommen, die Mitglieder seiner Zelle (Bibelkreis) mit Schriften versorgt und sich an der Verteilung des Protestflugblatts „Offener Brief“ beteiligt. Als Hermann Bischoff von der Gestapo verhört wurde, gab er zu, ein Zeuge Jehovas zu sein, leugnete aber, die Aktivitäten der Gemeinschaft unterstützt zu haben. Als er drei Tage später erneut vorgeführt wurde, verweigerte er die Aussage. Deshalb überstellte man ihn am 14. Juli 1937 ins KZ Dachau. Am 18. September 1937 lehnte er wieder jede Aussage ab. Nach weiteren acht Wochen KZ-Haft war Bischoff schließlich bereit auszusagen. Am 12. Februar 1938 verurteilte ihn das Sondergericht München zu zwei Jahren Gefängnis. Im September 1943 wurde er erneut inhaftiert und wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ angeklagt. Nach drei Monaten entließ man ihn jedoch wieder und das Oberlandesgericht München sprach ihn mangels Beweisen frei. Hermann Bischoff engagierte sich auch nach 1945 bis zu seinem Tod in einer Münchner Gemeinde der Zeugen Jehovas.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 42978.
Staatsarchiv München, StAnw 3434 und 8650.