Adolf Franck wuchs als Kind einer wohlhabenden jüdischen Bankiersfamilie in Berlin auf. Er studierte Medizin und nahm 1903 eine Stelle als Betriebsarzt bei einer Glasfabrik in Briesen (Mark) an. Um 1900 konvertierte er zum evangelischen Christentum. Seine aus Oberbayern stammende Ehefrau Franziska, mit der er fünf – evangelisch getaufte - Kinder großzog, hatte keine jüdischen Vorfahren. Nach dem Ersten Weltkrieg wandte er sich vom christlichen Glauben ab und wurde einer der führenden Vertreter der freidenkerischen Deutschen Monistenbewegung, die eine allein auf naturwissenschaftlicher Grundlage basierende Weltanschauung propagierte. Ihre internationalistische, pazifistische und sozialistische Ausrichtung brachte den Monisten zwangsläufig die strikte Ablehnung durch die Nationalsozialisten ein. Der NS-Staat verbot folglich im Dezember 1933 den Deutschen Monistenbund.
In Briesen hatte sich Franck wegen seiner Weltanschauung der vehementen Gegnerschaft des evangelischen Pfarrers zu erwehren, der dann 1933 einer der führenden Nationalsozialisten im Ort wurde. Nun häuften sich auch öffentliche Angriffe gegen Franck bis hin zu organisierten Protestaktionen von Nationalsozialisten vor seinem Haus. In dieser Situation entschloss er sich, Briesen zu verlassen. Er erwarb ein Grundstück in Starnberg, wo eine Schwester seiner Frau lebte, ließ sich dort eine Villa bauen und bezog diese 1936 mit seiner Familie.
Schon bald hatte die Familie aber auch hier unter den sich verschärfenden antisemitischen Maßnahmen des Regimes zu leiden. Anlässlich des Novemberpogroms 1938 wurden er und andere jüdische Starnberger im Amtsgerichtsgefängnis inhaftiert. Unter der Auflage, seine Auswanderung zu betreiben, kam Franck nach etwa drei Wochen wieder frei. Im Juni 1942 ließ ihn der Kreisleiter vorführen und verpflichtete ihn unter Beschimpfungen zum Tragen des „Judensterns“ und zu „gemeinnütziger“ Arbeit. Im darauf folgenden Dezember wurden die Francks durch den neuen kommissarischen Bürgermeister von Starnberg, den Arzt und SS-Oberführer Hans Deuschl, ihres Hauses verwiesen. Während Deuschl in der Folge selbst dort einzog, wurden den Francks zwei Zimmer in der Wohnung von Hugo und Helene Goldschmidt in der Adelheidstraße 22 in München zugewiesen, einem Ehepaar, das wie die Francks in „privilegierter Mischehe“ lebte. Im März verbot die dort zuständige NSDAP-Ortsgruppe auf Initiative anderer Hausbewohner*innen Franck die Benutzung des hauseigenen Luftschutzraums. Bei Luftangriffen musste er nun in weniger gut geschützten Kellerteilen des Hauses Schutz suchen. Als ihn im April 1945 eine Behördenvorladung erreichte, tauchte er mit Hilfe einer Hausbewohnerin unter. Nach Kriegsende konnte das Ehepaar Franck im Sommer 1945 in ihr Haus in Starnberg zurückkehren.