Quellen
StAM, StAnw 9142
Eintritt frei
Verfolgter Zeuge Jehovas
Der Kaufmann war als Frontkämpfer des Ersten Weltkrieges ausgezeichnet worden. 1928 traten er und seine Frau aus der evangelischen Kirche aus und ließen sich als Bibelforscher taufen. Otto Lederer war ab 1934 für eine Schwabinger Zelle seiner Glaubensgemeinschaft verantwortlich. Außerdem versorgte er von 1934 bis Anfang 1937 die Schwabinger Untergruppe mit Schriften. Lederer beteiligte sich mit seiner Frau auch persönlich an der Verbreitung der Protestflugblätter gegen die Behandlung der Zeugen Jehovas in Deutschland am 12. Dezember 1936. Er versorgte die Schwabinger Zellen auch für die zweite Aktion 1937. Am 27. Februar 1937 wurde Otto Lederer und eine Woche darauf seine Frau inhaftiert. Das Sondergericht München verurteilte ihn am 7. September 1937 zu einem Jahr und vier Monaten, seine Frau zu vier Monaten Gefängnis. Otto Lederer starb 1943 an Magenkrebs.
Die Annahme, dass ein ursächlicher Zusammenhang seines Todes mit der NS-Verfolgung bestehe, bewerteten die Behörden nach 1945 als nicht ausreichend belegt. Sie verweigerten seiner Ehefrau diesbezüglich eine Entschädigung.
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