Hermine Obweger wuchs als eines von fünf Kindern in einer Familie von Zeugen Jehovas in Kärnten auf. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 bekam sie Schwierigkeiten in der Schule, weil sie den „Hitlergruß“ verweigerte. Trotz behördlichen Drucks lehnten es ihre Eltern ab, ihre Kinder im nationalsozialistischen Sinne zu erziehen. Hermine Obweger wurde daraufhin in das NS-Erziehungsheim Waiern bei Feldkrichen/Kärnten eingewiesen. Auch dort verweigerte sie sich jedoch jeglichen Treuebekundungen zum NS-Regime.
Um sie ganz dem Einfluss ihrer Eltern zu entziehen, wurde sie im September 1942 nach München in die Adelgunden-Anstalt, ein von Klosterschwestern geführtes Heim, gebracht. Dort waren Mädchen im Alter von drei bis achtzehn Jahren untergebracht. Die Zwölfjährige lehnte es aber weiterhin ab, mit „Heil-Hitler“ zu grüßen, selbst als ihr mit der Verbringung in eine geschlossene Anstalt gedroht wurde. Nach wiederholten Gesuchen ihrer Eltern durfte das Kind im April 1944 nach Hause zurückkehren.
Hermine Obweger, verheiratete Liska, trat 2002 mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit. Anschließend war sie bis zu ihrem Tod als Zeitzeugin in Schulen aktiv und setzte sich in vielen Interviews in Zeitungen, Radio und Fernsehen gegen das Vergessen ein.