Quellen
Staatsarchiv München, StAnw
3941 und 8353.
Eintritt frei
Verfolgte Zeugin Jehovas
Die Ingenieurstochter besuchte schon vor 1933 Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas. 1935 trat sie aus der katholischen Kirche aus. Am 31. Juli 1936 denunzierte ein Angestellter der Reichsleitung der SS die Säuglingsschwester bei der Gestapo. Therese Ponn hatte Kontakte zu dessen Freundin und dieser Schriften der Zeugen Jehovas übergeben. Der Denunziant berichtete der Polizei, dass Ponn die kürzliche Verurteilung eines Zeugen Jehovas als große Ungerechtigkeit bezeichnet habe: „Warum wird der Mann verurteilt, da Adolf Hitler u. seine Anhänger durch Reden immer kund tun u. den Frieden herausstreichen u. nebenbei Aufrüstung betreiben u. die Männer zum Morden erziehen.“ (StAM, StAnw 8353)
Therese Ponn wurde am 21. August 1936 festgenommen und am 13. Oktober vom Sondergericht München zu drei Monaten Gefängnis verurteilt. Im Mai 1938 wurde sie erneut verhaftet. Eine Hausangestellte der Zeugin Jehovas Maria Billing hatte der Gestapo Meldung gemacht; dabei war auch der Name Ponn gefallen. Das daraufhin eingeleitete Ermittlungsverfahren wurde jedoch eingestellt.
Therese Ponn überlebte die NS-Herrschaft. Informationen über ihr Leben in der Zeit nach 1945 liegen nicht vor.
Staatsarchiv München, StAnw
3941 und 8353.