Quellen
Braunmüller, Robert/Schläder, Jürgen: Tradition mit Zukunft. 100 Jahre Prinzregententheater, München 1996.
Eintritt frei
Münchner Spielstätte, die ab 1933 Stücke NS-konformer Schriftsteller*innen und Dramatiker*innen zeigte
Das nach dem Vorbild des Festspielhauses in Bayreuth von Max Littmann erbaute Prinzregententheater wurde im August 1901 mit Richard Wagners Oper Die Meistersinger von Nürnberg eröffnet. Die Bühne wurde von 1919 bis 1944 auch vom Bayerischen Staatsschauspiel als Sprechtheater und von da an bis 1963 als Spielstätte der Bayerischen Staatsoper genutzt.
Auf den Spielplan des im Sommer 1933 nach Umbaumaßnahmen als ‚Theater des Volkes‘ wieder geöffneten Hauses kamen nun immer mehr Stücke NS-konformer Schriftsteller*innen wie etwa die heroischen Historiendramen von Hildegunde F. Anders oder Bühnenwerke von Erwin Guido Kolbenheyer. Im März 1936 verbot das Reichspropagandaministerium den Besuch von Juden*Jüdinnen, da dort nur Vorstellungen für die NS-Gemeinschaft ‚Kraft durch Freude‘ bzw. die NS-Kulturgemeinde gegeben würden. Im November und Dezember 1937 fanden begleitende Veranstaltungen zur Propaganda-Ausstellung Der ewige Jude statt.
Nach Kriegsende gaben dort die Münchner Philharmoniker ihr erstes Konzert, im November 1945 begann der offizielle Spielbetrieb, und ab 1950 wurden die traditionsreichen Münchner Opernfestspiele fortgeführt.
Braunmüller, Robert/Schläder, Jürgen: Tradition mit Zukunft. 100 Jahre Prinzregententheater, München 1996.