Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, MInn 72578.
Staatsarchiv München Pol. Dir. 7033.
Staatsarchiv München, Spruchkammern K 1589, Schegg
Josef.
Stadtarchiv München,
Personalakten, Abgabeverzeichnis 20/101, Nr. 3063.
Eintritt frei
Leiter der für die Verfolgung der Sint*zze und Rom*nja zuständigen Dienststtelle der Münchner Kripo
Der Bauernsohn und gelernte Zimmerer wurde nach der Absolvierung seines Militärdienstes 1901 Berufssoldat bei der Bayerischen Armee. Im I. Weltkrieg, in dem er zuletzt den Rang eines Feldwebel-Leutnants inne hatte, erhielt er mehrere Auszeichnungen. Nach Ende des Krieges ging er zur Münchner Polizei, 1922 kam er zur Kripo. Seit etwa 1930 war er bei der ‚Zigeunerpolizeistelle‘ der Kripo tätig, 1938 übernahm er im Rang eines Kriminaloberinspektors die Leitung der seit 1936 ‚Dienststelle für Zigeunerfragen‘ genannten, für die Überwachung und Diskriminierung der Sinti*zze und Romn*ja zuständigen Abteilung der Münchner Kripo. Als deren überregionale Aufgaben mit der Schaffung der ‚Reichszentrale zur Bekämpfung des Zigeunerunwesens‘ Ende desselben Jahres ins Reichskriminalpolizeiamt nach Berlin verlagert wurden, wurde Schegg für ein knappes Jahr in die Reichshauptstadt versetzt, um dort die Überleitung der Geschäfte zu organisieren. Anfang 1939 zum Kriminalkommissar ernannt, nahm er im September selben Jahres seinen Dienst in München wieder auf. Im April 1941 erlitt er jedoch einen Schlaganfall und wurde anschließenden in den Ruhestand versetzt.
1947 stufte ihn eine Münchner Spruchkammer aufgrund seiner NSDAP-Mitgliedschaft seit 1937 als ‚Mitläufer‘ ein und belegte ihn mit einer geringen Geldsühne. Scheggs Tätigkeit bei der Kripo kam im gesamten, sehr kurz gehaltenen Spruchkammerverfahren überhaupt nicht zur Sprache.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, MInn 72578.
Staatsarchiv München Pol. Dir. 7033.
Staatsarchiv München, Spruchkammern K 1589, Schegg
Josef.
Stadtarchiv München,
Personalakten, Abgabeverzeichnis 20/101, Nr. 3063.