Nach der Volksschule absolvierte Eduard Schmid, Sohn eines Glasermeisters, eine Möbelschreinerlehre. Seine Gesellenzeit führte ihn durch Deutschland, Österreich, die Schweiz, Frankreich, Belgien und Holland. In Zürich traf er mit führenden deutschen Sozialdemokraten zusammen. August Bebel, Wilhelm Liebknecht und Georg von Vollmar prägten Schmid stark. 1887 zog er nach München, arbeitete in verschiedenen Fabriken.
Trotz des damals herrschenden Verbots von sozialdemokratischen Aktivitäten (Sozialistengesetz 1878-1890) engagierte sich Eduard Schmid im ‚Lokalverein der Schreiner‘ und im ‚Verein für volkstümliche Wahlen‘. 1890 gehörte er dem ‚Agitationsverein für Südbayern‘ an und trat als Redner auf. 1892 wurde er Redakteur der Münchner Post, dem sozialdemokratischen Presseorgan. 1899 wurde er zum ersten sozialdemokratischen Magistratsrat in München gewählt. Dort setzte er sich insbesondere für die Linderung der Wohnungsnot von Arbeiterfamilien ein. Kommunale und soziale Belange prägten seine Arbeit als Landtagsabgeordneter seit 1907. Während des Ersten Weltkriegs war er Mitglied des Lebensmittelversorgungsausschusses in München und wurde zum überfraktionell anerkannten Experten für Versorgungsfragen.
Nach Kriegsende und Revolution übernahm Kurt Eisner, Vorsitzender der USPD, die Regierungsgewalt in Bayern. Die Münchner Stadtratsgremien und auch Eduard Schmid signalisierten loyale Mitarbeit unter Wahrung ihrer Unabhängigkeit. So wurde auf Initiative von Schmid ein kommunalpolitischer ‚Arbeitsausschuss‘ zur Vereinfachung der Stadtverwaltung einberufen. Im Juni 1919 wurde Schmid zum Ersten Bürgermeister Münchens gewählt. Seine fünfjährige Amtszeit war geprägt von den Problemen der Demobilmachung und der wirtschaftlichen wie sozialen Not der Bevölkerung. Als entschiedener Demokrat geriet er mit Nationalsozialisten in Konflikt, beispielsweise als er deren Forderung, Juden*Jüdinnen und Ausländer von der Teilnahme am Deutschen Turnfest 1923 auszuschließen, ablehnte.
Während des Hitler-Putsches drangen Nationalsozialisten am 9.11.1923 ins Rathaus ein und nahmen den sozialdemokratischen Bürgermeister sowie Stadträte von SPD und KPD unter Beschimpfungen als Geiseln. Auf Lastwägen wurden sie aus der Stadt gebracht und bedroht. Bei den Kommunalwahlen 1924 erlitt die SPD eine Niederlage. Eduard Schmid blieb bis 1933 ehrenamtlicher Stadtrat und wurde 1931 zum Ehrenbürger der Stadt München ernannt. Im Dezember 1932 erkrankte Schmid und verstarb am 8.6.1933.