Intercultural Innovation Award 2021 (v.l.n.r.): Ilka Horstmeier, Personalvorständin der BMW AG, Alexander Wenzlik, Vorstand und Geschäftsfüher von Spielen in der Stadt e.V., Miguel Angel Moratinos, High Representative for the United Nations Alliance of Civilizations (UNAOC)

Meldung

Der Münchner Verein Spielen in der Stadt e.V. gewinnt den Intercultural Innovation Award von der BMW Group und der Allianz der Zivilisationen (UNAOC)

Spielen in der Stadt e.V. gehört zu den zehn Gewinnern des Intercultural Innovation Awards (IIA). Der Verein aus München sensibilisiert Jugendliche mit Tanz, Film und Theater für die Geschichte des Nationalsozialismus und Holocaust. München. Der Münchner Verein Spielen in der Stadt e.V. wurde gestern als eine von zehn internationalen Organisationen von der BMW Group und der United Nations Alliance of Civilization (UNAOC) mit dem Intercultural Innovation Award (IIA) ausgezeichnet. Die Initiatoren von Spielen in der Stadt e.V setzen sich mit ihrem Projekt Always Remenber. Never Forget in Kooperation mit dem NS-Dokumentationszentrum München gegen das Vergessen der nationalsozialistischen Schreckensherrschaft ein. In Film-, Tanztheater- und Performance-Formaten ermöglichen sie es Schüler*innen, die NS-Vergangenheit Münchens neu zu erleben.

„Dem Projektteam ist es gelungen, Jugendlichen eine wirkungsvolle Art der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte zu bieten. Das zeigt eindrucksvoll, welchen Beitrag Kunst und Kultur zu Verständigung, Inklusion und Toleranz leisten können“, sagte Ilka Horstmeier, Personalvorständin der BMW AG, anlässlich der Preisverleihung, die gestern Abend im Rahmen der Themenwoche zu mehr Toleranz und Integration auf der Expo 2020 in Dubai stattfand.

Zehn Jahre Förderung von Vielfalt und interkulturellem Dialog

Die BMW Group und die United Nations Alliance of Civilizations (UNAOC) feiern mit dem Intercultural Innovation Award eine einzigartige Partnerschaft. So zeichnen sie mit dem Preis in diesem Jahr zum 10. Mal gemeinsam Projekte auf der ganzen Welt aus, die sich für interkulturelle Verständigung und vielfältige, inklusive Gesellschaften einsetzen. Seit der Gründung des IIA konnten die 61 Preisträger*innen mit ihren Projekten bis heute weltweit mehr als fünf Millionen Menschen erreichen.

In diesem Jahr hatten sich auf die offene Ausschreibung über 1.100 Organisationen aus 120 Ländern beworben. Die zehn Preisträger*innen aus Ägypten, Brasilien, Deutschland, Frankreich, Indien, Kanada, Mexiko, Nigeria, der Schweiz und Sri Lanka bewiesen mit ihren beeindruckenden Projekten einmal mehr, wie viel Kreativität und Innovationskraft in kultureller Vielfalt steckt. Die Gewinner erhalten nicht nur finanzielle Unterstützung in Höhe von jeweils 20.000 US-Dollar, sondern profitieren auch von einer professionellen Projektbegleitung durch die BMW Group, UNAOC und die Unternehmensberatung Accenture. Außerdem werden sie Teil des Intercultural Leaders-Netzwerk, das Fach- und Führungskräfte weltweit miteinander verbindet.

Jugendliche für demokratische Grundwerte sensibilieren

Ziel ist es, die ausgezeichneten Initiativen zu stärken und innovativen Ideen auf andere Länder zu übertragen. Mit dem Projekt Always Remenber. Never Forget möchte auch Alexander Wenzlik, Vorstand und Geschäftsfüher von Spielen in der Stadt e.V., den gesellschafltichen Wandel mitgestalten. „Die Auszeichnung mit dem Intercultural Innovation Award ist eine große Ehre und Anerkennung für unsere Arbeit im Bereich lebendiger Erinnerungskultur mit künstlerischen Mitteln. Sie bestätigt uns in unserem Ansatz gemeinsam mit Jugendlichen auf Augenhöhe nach eigenständigen Zugängen in der Auseinandersetzung mit der NS-Zeit zu forschen und gibt der besonderen Bedeutung dieser Arbeit - gerade in der heutigen Zeit - die so wichtige öffentliche Aufmerksamkeit“, sagt Wenzlik.

Auch das NS-Dokumentationszentrum München sieht in der Auseinandersetzung mit der nationalsozialistischen Geschichte eine große Chance, Jugendliche mit verschiedenen sozialen und kulturellen Erfahrungen für demokratische Grundwerte zu sensibilisieren und zur demokratischen Teilhabe anzuregen. Mirjam Zadoff, Direktorin des NS-Dokumentationszentrum München: „Das ist Erinnerungsarbeit at it's best, nämlich als demokratischer, vielstimmiger Prozess. Im Zentrum stehen die Münchner Jugendlichen, die sich für dieses Projekt in die Geschichte der Verfolgung eines Kindes eingearbeitet haben. Dafür haben sie dem Überlebenden Ernst Grube zugehöhrt und gelernt seine Erfahrungen historisch zu verorten. Dabei wissen sie ganz genau, dass sie nicht nachfühlen können, was das Kind von damals erlebt hat. Was sie auf die Bühne bringen, sind ihre eigenen Emotionen im Umgang mit der ihnen erzählten Gewalt. Sie sind Expert*innen einer neuen Kultur der Erinnerung.“

Aktuell sind Schüler*innen  von sieben Münchner Schulen an dem Projekt beteiligt. Sie arbeiten seit Februar 2021 an der Aufführung Um 2 Uhr nochmal Kaffee, die an das Deportationslager in München-Milbertshofen erinnert. In den frühen Morgenstunden des 20. November 1941 wurden hier rund 1.000 Münchner Jüdinnen*Juden deportiert. Die Aufführung findet am 21. Dezember 2021 um 20.00 Uhr im schwere reiter, Dachauer Str. 114, 80636 München, statt. Tickets sind noch unter www.schwerereiter.de zu erhalten.

Einen kurzen Trailer über das Projekt Always Remember. Never Forget finden Sie unter youtube.com sowie weitere Informationen unter spielen-in-der-stadt.de.

Details zur Preisverleihung und Auskünfte zu allen zehn Preisträger*innen  finden Sie unter interculturalinnovation.org