Quellen
Staatsarchiv München, StAnw 8551.
Gespräche von Christoph Wilker mit
Alexander Ebstein (Schwiegersohn von Alfred Albrecht) 2010 und 2012.
Eintritt frei
Verfolgte Zeugen Jehovas
Alfred Albrecht wuchs im Hochschwarzwald auf, wo die katholische Familie ein landwirtschaftliches Gut betrieb. Nach dem Tod der Eltern veräußerten die sechs Kinder das Anwesen. Alfred Albrecht zog nach München und war dort als Fuhrunternehmer und Kraftwagenführer tätig. 1929 ließ er sich mit seiner Frau als Bibelforscher taufen. 1936 verbreiteten sie in Haidhausen das Protestflugblatt „Resolution“. Einen Tag vor der Aktion hatten sie jeweils 50 Exemplare erhalten. Ein Kuvert mit dem Flugblatt übergab Alfred Albrecht dem SS-Posten, der das Haus Hitlers am Prinzregentenplatz bewachte, mit der Bitte, es dem „Führer“ auszuhändigen. Fünf Tage danach wurde er verhaftet. Am 4. Mai 1937 verurteilte das Sondergericht München Alfred und Maria Albrecht zu acht bzw. fünf Monaten Gefängnis, die die Eltern von drei Kindern nacheinander abbüßten. Nach seiner Haft musste sich Alfred Albrecht alle zwei Wochen bei der Gestapo melden. 1939 wurde er in die Heilanstalt Eglfing-Haar eingewiesen, wo er wegen seiner „staatsfeindlichen Einstellung“ bis zum Ende der NS-Herrschaft festgehalten wurde. Das Ehepaar blieb auch nach 1945 in einer Münchner Gemeinde der Zeugen Jehovas aktiv.
Staatsarchiv München, StAnw 8551.
Gespräche von Christoph Wilker mit
Alexander Ebstein (Schwiegersohn von Alfred Albrecht) 2010 und 2012.