Auergarde

Organisationen
Verfasst von Günther Gerstenberg

Sozialdemokratischer Selbstschutz-Verband

Nach dem Anschlag auf Erhard Auer vom 21.2.1919 entstand um Franz Xaver Pitzer zunächst eine kleine schlagkräftige Gruppe, die den bayrischen SPD-Vorsitzenden beschützen sollte. Der Attentatsversuch auf Auer vom 26.10.1921, Morde an führenden Politikern der Weimarer Republik sowie der Straßenterror völkischer und rechtsextremer Schlägertrupps waren der Anlass, die Auergarde zu ‚Sicherheitsabteilungen der SPD‘ (abgekürzt: SA) zu erweitern und paramilitärisch zu organisieren. Reserveleutnant Wilhelm Buisson war als ‚technischer Leiter‘ für das militärisch-taktische Vorgehen der 1922 etwa 2000 Mann starken Truppe verantwortlich. Im Sommer 1923 gab es in ganz Bayern etwa 9500 Mitglieder dieser sozialdemokratischen Arbeiterwehr unter der Leitung von Major Karl Mayr, der wenige Jahre zuvor noch Adolf Hitler den Weg in die Politik geebnet hatte. Am 22.2.1924 ging die Auergarde im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold auf.

Empfohlene Zitierweise

Günther Gerstenberg: Auergarde (publiziert am 18.02.2024), in: nsdoku.lexikon, hrsg. vom NS-Dokumentationszentrum München, URL: https://www.nsdoku.de/lexikon/artikel/auergarde-44