Nach dem Ersten Weltkrieg, an dem er als Freiwilliger teilgenommen hatte, studierte Caracciola-Delbrück von 1922 bis 1925 Theaterwissenschaften an der Universität München. 1928 gründete er gemeinsam mit einem Geschäftspartner den Bavaria-Verlag für moderne Grafik in Gauting.
Nach der Rückkehr in den Militärdienst im November 1939, war er bei der Artillerie-Ersatz-Abteilung 7 tätig und schließlich von Oktober 1939 bis Mai 1943 als Adjutant des Befehlshabers im Wehrkreis-Kommando VII. Danach trat er seinen Dienst als Verbindungsoffizier beim Reichsstatthalter von Epp an.
Caracciola-Delbrück war im militärischen Bereich gut vernetzt und hatte auch Beziehungen zu dem christlich-monarchistischen Widerstandskreis um Franz Sperr, der wiederum mit dem Kreisauer Kreis in Kontakt stand. Mit einigen späteren FAB-Aktivist*innen gab es wohl schon vor dem Attentat vom 20.7.1944 eine Verbindung. Innerhalb der Reichsstatthalterei erwog er im Herbst 1944 mit anderen Mitarbeitenden die Möglichkeit einer bayerischen Teilkapitulation durch den Reichsstatthalter.
Wie und wann genau diese Idee in die Planungen des FAB-Aufstandes einfloss, geht aus den Quellen nicht hervor. Caracciola-Delbrück wich schließlich in der Aufstandsnacht nicht von der Seite des Reichsstatthalters und folgte ihm auch ins Münchner Zentralministerium, wo er nach einem kurzen Verhör wegen Hochverrats verhaftet wurde. Am späten Nachmittag richteten ihn Volkssturm-Männer dort im Wirtschaftshof hin. Sein Grab befindet sich in Feldafing, zum Gedenken an ihn ist die Caracciolastraße im Norden Münchens benannt.