Walter von Cube, Sohn eines Arztes deutsch-baltischer adliger Abstammung und einer Landshuter Bildhauertochter, wuchs in München und Stuttgart auf. Nach dem Abitur, das er 1924 in Stuttgart ablegte, erlernte er das journalistische Handwerk beim Berliner Tageblatt. 1931 siedelte er sich, finanziell unabhängig, mit seiner Frau Gerta, geschiedene (de) Mendelssohn, am Bodensee an. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme emigrierten die vier Stiefkinder von Cubes und seine Frau. 1936 wurde der Besitz am Bodensee verkauft. Von Cube selbst zog sich ins bayerische Oberland zurück, seine journalistische Tätigkeit stellte er ein. Eine Verlagsanstellung bei Cotta in Stuttgart 1939 blieb Episode, da von Cube den Beitritt zur Deutschen Arbeitsfront ablehnte. 1940 wurde er zum Kriegsdienst einberufen, 1944 geriet er in Frankreich in Gefangenschaft.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland wurde er 1947 Leiter des Innenressorts der von der US-Militärregierung herausgegebenen Neuen Zeitung in München und freier Mitarbeiter von Radio München, dem Sender der Militärregierung. 1948 übernahm von Cube vorübergehend die Herausgeberschaft der kulturpolitischen Zeitschrift Der Ruf und wurde dann als Chefredakteur für Politik und Wirtschaft sowie als Chefkommentator zu Radio München (seit 1949 Bayerischer Rundfunk) geholt. Seine unangepassten politischen Kommentare, in denen er nationalistische Tendenzen in der jungen Bundesrepublik ebenso anprangerte wie NS-Kontinuitäten in den bundesdeutschen Behörden und zu kritischem Denken aufforderte, zogen nicht selten erhitzte Debatten nach sich. 1960 wurde von Cube zum Programmdirektor Hörfunk und stellvertretenden Intendanten des Bayerischen Rundfunks ernannt. 1972 trat der streitbare Verfechter der Rundfunkfreiheit aus Protest gegen die geplante Novellierung des Rundfunkgesetzes und die parteipolitische Instrumentalisierung des Rundfunks von seinen Ämtern zurück. Nur selten noch meldete er sich in den folgenden Jahren als zeitkritischer Betrachter im Feuilleton der Süddeutschen Zeitung zu Wort.