Quellen
Pfoertner, Helga: Mahnmale, Gedenkstätte, Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus in München, Band 2, München 2003, S. 157-166.
Stuiber, Irene: Hingerichtet in München-Stadelheim, München 2004.
Eintritt frei
Grabstätte vieler Widerstandskämpfer und Verfolgter des NS-Regimes
Ehrenhain II auf dem Friedhof am Perlacher Forst, 2020 | NS-Dokumentationszentrum München
Im Friedhof am Perlacher Forst, unmittelbar hinter dem Strafgefängnis München-Stadelheim gelegen, wurden viele Widerstandskämpfer und Verfolgte des NS-Regimes beerdigt. Das größte Massengrab befindet sich in dem 1950 angelegten und 2021 stark umgestalteten KZ-Ehrenhain I. Hier wurden 3996 Urnen beigesetzt mit der Asche verstorbener KZ-Häftlinge, zumeist aus dem KZ Dachau, aber auch vieler Opfer der NS-‚Euthanasie‘, die in den Tötungsanstalten Hartheim, Sonnenstein, Bernburg, Grafeneck und Hartheim ermordet worden waren. Die Urnen hatte man nach dem Krieg in den Kellerräumen des Krematoriums im Ostfriedhof vorgefunden. Mehr als die Hälfte der Toten stammte aus Polen, weitere aus Frankreich, Holland, Polen, Russland und Tschechien.
Der KZ Ehrenhain II, der auf Beschluss des Münchner Stadtrats vom Juni 1954 errichtet und 1996 neu gestaltet wurde, ist die Grabstätte für 94 der in Stadelheim aus politischen Gründen Hingerichteten. Sie stammten aus Deutschland, Österreich, der Tschechoslowakei und Polen. Viele von ihnen waren Mitglieder von Widerstandsgruppen.
Des weiteren befinden sich auf dem Friedhof die Gräber von Hans und Sophie Scholl, Christoph Probst und Alexander Schmorell sowie Anhängern der ‚Freiheitsaktion Bayern‘.
Ein Gräberfeld für ‚Displaced Persons‘ mit einem Ehremal ist die letzte Ruhestätte von über eintausend Zwangsarbeiter*innen, die zwischen 1942 und 1946 in München und Umgebung zu Tode kamen.
Pfoertner, Helga: Mahnmale, Gedenkstätte, Erinnerungsorte für die Opfer des Nationalsozialismus in München, Band 2, München 2003, S. 157-166.
Stuiber, Irene: Hingerichtet in München-Stadelheim, München 2004.