Quellen
Staatsarchiv München, StAnw 8585.
Eintritt frei
Verfolgte Zeugin Jehovas
1913 heiratete Eva Doerrer den Münchner Graveur Hans Fröhlich. 1923 ließ sich das Ehepaar als Bibelforscher taufen. Drei Jahre später starb Hans Fröhlich während einer Magenoperation im Schwabinger Krankenhaus. Die Mutter von vier Kindern schlug sich nun mit Krankenpflege, Untervermietungen und Haustürverkauf durch. Trotz des Verbots der Zeugen Jehovas durch die Nationalsozialisten stellte sie ihre Wohnung einer „Zelle“ der Untergruppe Schwabing zur Verfügung und beteiligte sich wiederholt an der Verbreitung von Protestflugblättern. Mehrmals wurde ihre Wohnung von der Gestapo durchsucht, die aber die gut versteckten Schriften nicht fand.
Am 5. März 1937 wurde Eva Fröhlich verhaftet und am 19. Juni zu sieben Monaten Gefängnis verurteilt. Ihre zwei noch minderjährigen Kinder blieben allein zurück. Eva Fröhlich verließ das Gefängnis als kranke Frau, blieb aber ihren religiösen Grundsätzen treu. So gewährte sie immer wieder von den NS-Behörden gesuchten Zeugen Jehovas Unterschlupf und nahm weiter an illegalen Treffen teil. Erneut wurde ihre Wohnung zweimal von der Gestapo durchsucht.
Nach zwölf Jahren NS-Herrschaft war ihre körperliche und seelische Gesundheit stark beeinträchtigt. Auch nach 1945 war Eva Fröhlich bis zu ihrem Tod in einer Münchner Gemeinde der Zeugen Jehovas aktiv.
Staatsarchiv München, StAnw 8585.