In München waren aufgrund der judenfeindlichen Haltung der Wittelsbacher Herzöge bis weit in die Frühe Neuzeit keine Juden*Jüdinnen zugelassen. Noch 1810 betrug die Zahl der in München ansässigen Juden*Jüdinnen weniger als 400. Obwohl die Bedingungen zur Praktizierung des Glaubens in diesem restriktiven Klima sehr schlecht waren, richtete die jüdische Gemeinschaft in München eine Betstube ein, die sich im Tal befand (später: Haus der Mohrenapotheke). Erst 1805 wurde den Juden*Jüdinnen erlaubt, sich dauerhaft niederzulassen, einen Gemeindevorsteher zu wählen, Immobilien zu erwerben und einige früher nur Christen vorbehaltene Berufe zu ergreifen. Außerdem räumte ihnen das Judenedikt von 1813 die Möglichkeit zum Bau einer Synagoge ein, ab 1815 existierte die jüdische Kultusgemeinde München offiziell. Von 1824 bis 1826 entstand eine im klassizistischen Stil gebaute Synagoge an der Westenriederstrasse nach dem Entwurf des königlichen Baurats Jean Baptiste Métivier. Am 21.4.1826 wurde sie eingeweiht, aber 1887 wegen Baufälligkeit zum Abbruch veräußert und sukzessive abgerissen. Die neue, von Albert Schmidt im neoromanischen Stil geplante Hauptsynagoge an der Herzog-Max-Straße 7 wurde 1887 ihrer Bestimmung übergeben. In den Jahren von 1810 bis 1900 wuchs die jüdische Gemeinde auf über 8.700 Personen an.
Sowohl die Hauptsynagoge in München als auch die Hauptsynagoge in Nürnberg wurden vor dem reichsweiten Pogrom vom November 1938 am 9.6.1938 (München) bzw. am 10.8.1938 (Nürnberg) abgerissen. In München war es Adolf Hitler selbst, der den Abriss befahl, um den Ausbau der ‚Hauptstadt der Bewegung‘ voranzutreiben, in Nürnberg der ‚Frankenführer‘ Julius Streicher. Für den Rückbau wurde die Firma Leonhard Moll verpflichtet. Der Gedenkstein für die Hauptsynagoge an der Ecke Maxburg-/Herzog-Max-Straße erinnert an den Bau, den Abriss und das Pogrom vom November 1938.