Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 17899.
Staatsarchiv München, StAnw 3434 und 9132.
Eintritt frei
Verfolgter Zeuge Jehovas
Der verheiratete Landschaftsgärtner ließ sich 1923 als Bibelforscher taufen. Zuvor gehörte er der katholischen Kirche an. Am 12. Dezember 1936 verbreitete er 50 Protestflugblätter der Luzerner „Resolutionen“ gegen die Verfolgung der Zeugen Jehovas in Deutschland. Nach der Festnahme von Kuno Duffner fungierte er als Leiter der Untergruppe des Stadtzentrums München, ließ sich aber wegen seiner beruflichen Beanspruchung oft vertreten. Hutterer war 1937 maßgeblich an der zweiten Protestaktion beteiligt, für die er mehr als eintausend Flugblätter übernahm, die er an andere Zeugen Jehovas weitergab, 25 verteilte er selbst. Nach der Inhaftierung von Franz Korn war er auch für das Bücherlager an der Implerstraße verantwortlich. Am 8. April 1937 wurde Hutterer inhaftiert. Im Gestapo-Protokoll vom 13. Juli 1937 heißt es: „Er verweigert den Deutschen Gruß, den Heeres- und Kriegsdienst und erklärt, daß ihm die Gesetze Jehovas höher stehen als die Gesetze des Staates.“ (StAM, StAnw 9132) Am 24. August 1937 wurde Hutterer vom Sondergericht München zu neun Monaten Gefängnis verurteilt. Unter dem Eindruck von vier Monaten Untersuchungshaft gab er während der Verhandlung an, sich künftig nicht mehr im Sinne der Bibelforscher zu betätigen.
Daran hielt er sich in der Folge aber nicht. Am 28. November 1942 wurde er erneut festgenommen und am 10. Februar 1944 vom Oberlandesgericht München wegen Unterstützung der „wehrfeindlichen Zielen“ dienenden Vereinigung der Zeugen Jehovas zu einem Jahr und drei Monaten Gefängnis verurteilt. Auch nach dem Krieg war Johann Hutterer weiter als Zeuge Jehovas aktiv
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 17899.
Staatsarchiv München, StAnw 3434 und 9132.