Quellen
Arolsen Archives, documents 1584036-39, 10693492, 130134115 und 130429254 (Inhaftierungsdokumente der KZ Dachau und Mauthausen/Gusen).
Staatsarchiv München, StAnw 9130.
Eintritt frei
Verfolgter Zeuge Jehovas
Der Vorarbeiter schloss sich 1932/33 den Zeugen Jehovas an. Zuvor war er katholisch gewesen und hatte für kurze Zeit der SPD angehört. Am 26. Mai 1937 wurde Anton Lederstatter, Vater einer neunjährigen Tochter, inhaftiert und am 24. August 1937 vom Sondergericht München zu einem Jahr Gefängnis verurteilt. Er war Mitorganisator der Verbreitung des Protestflugblatts „Resolution“ in München. In seiner Wohnung hatte zu diesem Zweck am 10. Dezember 1936 eine Zusammenkunft unter der Leitung von Martin Pötzinger stattgefunden. Lederstatter übergab Mitgläubigen Flugblätter zur Verbreitung und verteilte diese auch selbst am 12. Dezember 1936 und am 11. Februar 1937 in der Umgebung seiner Wohnung. Des Weiteren hatte er einen Bibelkreis geleitet, Spenden für die Unterstützungskasse „Gute Hoffnung“ entgegengenommen und durch Gespräche und Weitergabe von Schriften für die Gemeinschaft geworben.
Anton Lederstatter blieb bis zum 11. Juni 1938 in München inhaftiert und wurde danach in das KZ Dachau überstellt. Am 28. September 1939 verschleppte man ihn ins KZ Mauthausen und am 23. August 1940 ins KZ Gusen, wo er bis zur Befreiung 1945 festgehalten wurde.
Anton Lederstatter überlebte die NS-Zeit. Über sein Leben in der Zeit nach 1969, als er nach Puchheim zog, liegen keine Informationen vor.
Arolsen Archives, documents 1584036-39, 10693492, 130134115 und 130429254 (Inhaftierungsdokumente der KZ Dachau und Mauthausen/Gusen).
Staatsarchiv München, StAnw 9130.