Quellen
Staatsarchiv München, StAnw 9148.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 2306.
Eintritt frei
Verfolgter Zeuge Jehovas
Der Sohn eines Bierbrauers war für seine Teilnahme am Ersten Weltkrieg als Frontkämpfer ausgezeichnet worden. 1922 trat er aus der katholischen Kirche aus und ließ sich als Bibelforscher taufen. Ob seine Ehefrau denselben Schritt vollzog, ist nicht bekannt. Trotz des Verbots der Glaubensgemeinschaft war Michael Lex auch nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten weiter missionarisch in München aktiv. Außerdem beteiligte er sich an Bibelstunden und spendete für die Unterstüttzungskasse „Gute Hoffnung“ seiner Glaubensgemeinschaft. 1934 wurde ihm die für seine berufliche Tätigkeit als Warenverteiler erforderliche Verkaufs-Legitimationskarte nicht mehr genehmigt, was Einkommenseinbußen zur Folge hatte.
1936 übernahm Lex die Verantwortung für eine aus drei Zellen bestehende Untergruppe der Zeugen Jehovas in Sendling. Im Dezember 1936 erhielt er mehrere hundert und im Februar 1937 von Johann Hutterer nochmals 200 Protestflugblätter mit der Luzerner „Resolution“, die er teilweise zur Verbreitung weitergab. Lex selbst verteilte am 12. Dezember 50 und am 11. Februar 25 Flugblätter. Am 13. April 1937 durchsuchte die Gestapo seine Wohnung und nahm ihn fest. Lex blieb bis zum 8. Juli 1937 in Polizeihaft. Es folgte die Überstellung in das Strafgefängnis Stadelheim. Das Sondergericht München verurteilte ihn am 14. September 1937 zu einem Jahr Gefängnis. 1944 durchsuchte die Gestapo erneut seine Wohnung. 1954 erlitt Michael Lex einen Schlaganfall und war bis zu seinem Tod ans Haus gebunden.
Staatsarchiv München, StAnw 9148.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 2306.