Quellen
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 25286.
Staatsarchiv München, StAnW 3434, 8551 und 8650.
Eintritt frei
Verfolgte Zeugin Jehovas
Die verheiratete Mutter einer Tochter lebte in Pasing. 1926 trat sie aus der evangelischen Kirche aus und wurde Bibelforscherin. 1934 ordnete das Bezirksamt München an, ihre Post einer amtlichen Kontrolle zu unterziehen. Zwischen 1936 und 1945 wurde Mathilde Meindl fünfmal verhaftet und dreimal vor Gericht gestellt; hinzu kamen Haussuchungen. Insgesamt war sie mehr als drei Jahre in Gefängnissen und Konzentrationslagern inhaftiert. 1938 wurde sie aus dem KZ Moringen entlassen, weil sie eine Erklärung unterschrieben hatte, sich künftig dem NS-Staat unterzuordnen.
Doch sie hatte ihre Gesinnung nicht geändert, weshalb sich die Verfolgung fortsetzte. 1943 wurde sie wegen „Zersetzung der Wehrkraft“ angeklagt und am 10. Februar 1944 vom Oberlandesgericht München zu zehn Monaten Gefängnis verurteilt: Sie hatte 1942 illegale Schriften erhalten und Bibelkreise in ihrer Wohnung zugelassen. Nach Verbüßung der Strafhaft überstellte sie die Gestapo im Mai 1944 ins KZ Ravensbrück. Dort erkrankte sie schwer.
Mathilde Meindl überlebte jedoch die NS-Herrschaft und wirkte bis zu ihrem Tod 1973 in einer Münchner Gemeinde der Zeugen Jehovas.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 25286.
Staatsarchiv München, StAnW 3434, 8551 und 8650.