Quellen
Archiv der Zeugen Jehovas, Selters/Ts., Von Friedrich (Fritz) Moebs, Vater von Rudolf Moebs, am 23.4.1947 ausgefüllter und unterschriebener sogenannter Verfolgungszettel.
Schreiben der Deutschen Dienststelle (WASt), Berlin vom 27.9.2013.
Eintritt frei
Verfolgter Zeuge Jehovas
Rudolf Moebs stammte aus einer Münchner Handwerkerfamilie. Er wuchs in dem zu München gehörenden Ortsteil Maxhof auf. Seine Eltern waren Zeugen Jehovas und vermittelten Rudolf und seiner jüngeren Schwester Maria Werte ihrer Glaubensgemeinschaft. Rudolfs Mutter war wegen Ablehnung des Hitlergrußes kurz inhaftiert. Wahrscheinlich Anfang 1941 – das genaue Datum ist nicht bekannt – wurde Rudolf Moebs zum Militärdienst eingezogen. Widerwillig folgte er der Einberufung und gehörte dem Gebirgsjäger-Ersatz-Bataillon 99 Sonthofen an, einer Einheit, die als solche nicht im Kampf eingesetzt wurde, sondern als personelle Reserve für die Front diente. Noch zu Hause hatte er erklärt, dass er niemals auf einen Menschen Schießen werde.
Ihn quälten offenbar so schwere Gewissenskonflikte, daß er einen Selbstmordversuch unternahm. Rudolf Moebs kam daraufhin in ein Lazarett und wurde am 24.11.1941 wieder entlassen. Monate später erhielt er die Aufforderung zum Frontdienst, dem er zunächst Folge leistete. Im Einsatz vor Ort in der Ukraine verweigerte er aber den Dienst mit der Waffe und blieb damit seiner inneren Überzeugung treu. Ein Kriegsgericht verurteilte ihn im Juli 1942 zum Tode, worauf er am 11.8.1942 im Alter von 20 Jahren erschossen wurde.
Archiv der Zeugen Jehovas, Selters/Ts., Von Friedrich (Fritz) Moebs, Vater von Rudolf Moebs, am 23.4.1947 ausgefüllter und unterschriebener sogenannter Verfolgungszettel.
Schreiben der Deutschen Dienststelle (WASt), Berlin vom 27.9.2013.