Quellen
Staatsarchiv München, StAnw 8551
Eintritt frei
Verfolgter Zeuge Jehovas
Der verheiratete ausgebildete Kellner pflegte seit 1928 Kontakte zu den Bibelforschern. 1933 trat er aus der katholischen Kirche aus. Als sich Georg Stelzer noch im selben Jahr den Zeugen Jehovas anschloss, war die Glaubensgemeinschaft bereits vom NS-Regime verboten worden. Stelzer unterhielt rege Kontakte zum damaligen Bezirksleiter der Religionsgemeinschaft Otto Lehmann. Seine Adresse diente ein halbes Jahr als Deckadresse für geheim zu haltende, für Lehmann bestimmte Sendungen, bis dieser am 4. April 1936 verhaftet wurde. Einige Monate später wurde auch Georg Stelzer festgenommen und die Schriften, die die Gestapo bei ihm fand, wurden beschlagnahmt. Das Sondergericht München verurteilte ihn am 2. März 1937 zu einer Gefängnisstrafe von vier Monaten. Über die Zeit nach seiner Haft und sein Leben nach dem Ende des NS-Regimes liegen keine Informationen vor.
Staatsarchiv München, StAnw 8551