Quellen
Kieser, Klaus: Das Gärtnerplatztheater in München 1932-1944. Zur Operette im Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 1991.
Eintritt frei
Theater für Operette und Singspiel im Münchner Glockebachviertel
Das 1865 eröffnete Theater am Gärtnerplatz avancierte Ende des 19. Jahrhunderts zu einem der führenden Theater für Operette und Singspiel im deutschsprachigen Raum. Nach der NS-Machtergreifung wurden zwar weiterhin populäre Werke auch jüdischer Komponist*innen und Autor*innen gespielt, jüdische Künstler*innen hingegen nicht mehr engagiert. Nach der Renovierung 1936 und dem Verkauf an das Land Bayern wurde das Theater im November 1937 als erste staatliche Operettenbühne mit einer Aufführung der „Fledermaus“ unter dem neuen Intendanten Fritz Fischer wiedereröffnet. Unter den Gästen befand sich auch Hitler, der als Liebhaber von Operetten, insbesondere derjenigen von Franz Lehár, galt. Fortan prägten Massenbesetzungen, prunkvolle Ausstattungen und rasantes Spieltempo die revueorientierten Inszenierungen. Sie sollten im NS-Regime prinzipiell, vor allem aber nach Kriegsbeginn, zur Steigerung von Lebensfreude der Verwundeten oder auf Heimaturlaub weilenden Soldaten beitragen. Im Mai 1941 nahm das Ensemble, darunter auch Johannes Heesters, eine Einladung in das KZ Dachau an. Im April 1945 wurde das Haus zerstört, war jedoch bereits drei Jahre später wieder bespielbar.
Kieser, Klaus: Das Gärtnerplatztheater in München 1932-1944. Zur Operette im Nationalsozialismus, Frankfurt am Main 1991.