Anders als es der Name vermuten lässt, wurde der Turn- und Sportverein München von 1860 e.V. bereits 1848 als ‚Münchner Turnverein‘ gegründet, aber nur ein Jahr später wegen ‚revolutionärer Umtriebe‘ wieder verboten. Nach der Neugründung 1860 kam 1899 die Fußballabteilung dazu. Größere Erfolge stellten sich aber erst nach dem Stadionbau an der Grünwalder Straße im Jahre 1926 ein: 1931 wurde die Mannschaft Deutscher Vizemeister. Der TSV 1860 München gehörte schon in der Weimarer Zeit zu den wenigen großen Clubs, die dem Nationalsozialismus aufgeschlossen gegenüberstanden.
Sofort nach 1933 übernahmen altgediente Parteigenossen die Führungsämter, die auf der Hauptversammlung im September 1933 die Umsetzung des ‚Führerprinzips‘ und einen ‚Arierparagraphen‘ beschließen ließen. Unter dem ‚Vereinsleiter‘ Fritz Ebenböck und dem Fußballabteilungsleiter Sebastian Gleixner, beide Funktionäre der NSDAP und Stadtratsmitglieder, wurden die ‚Löwen‘, wie Mitglieder und Spieler nach dem Vereinswappen genannt wurden und werden, zu einem der vier nationalsozialistischen Vorzeigevereine des Reiches. 1942 gewann der Verein den nationalen Tschammer-Pokal, 1943 die Südbayerische Meisterschaft.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der neu besetzte Verein Gründungsmitglied der Oberliga Süd, doch die folgenden Jahre gestalteten sich wechselhaft. Erst unter Trainer Max Merkel begann 1961 die Blütezeit des TSV 1860, die mit der Qualifikation zur neu geschaffenen Bundesliga 1963, dem DFB-Pokalsieg 1964, dem Finaleinzug im Europapokal der Pokalsieger ein Jahr später und der ersten und einzigen Deutschen Meisterschaft 1966 ihre Krönung fand. Nach der Vizemeisterschaft 1967 ging es allerdings kontinuierlich bergab, was nach einigen ‚Fahrstuhljahren‘ zwischen Erster und Zweiter Liga 1982 mit dem Lizenzentzug und der Zwangsrelegation in die Amateur-Oberliga gipfelte.
1994 gelang der Wiederaufstieg in die Erste Bundesliga, dem eine zweite Blütezeit mit zehn Jahren Erstliga-Zugehörigkeit folgte. Nach wirtschaftlichen, sportlichen und persönlichen Querelen – Vereinspräsident Karlheinz Wildmoser saß wegen Unregelmäßigkeiten beim Stadionneubau kurz in Untersuchungshaft – stieg die Mannschaft 2004 in die Zweite und 2017 in die Dritte Liga ab. Der TSV 1860 hat heute rund 20.000 Mitglieder und ist in anderen Abteilungen wie Leichtathletik (drei Olympiasieger) oder Boxen durchaus sehr erfolgreich.