Quellen
Staatsarchiv München, Polizeidirektion München 15504.
KZ-Gedenkstätte Dachau, A 2626, Homosexuelle Häftlinge, Weber Max, Dokumente.
Eintritt frei
Verfolgter homosexueller Schriftsteller
Der aus Hamm in Westfalen stammende Schriftsteller Max Weber lebte Anfang der 1930er-Jahre in der Rumfordstraße in der Münchner Isarvorstadt, wo es mehrere Homosexuellenlokale, wie etwa die Gaststätte Schwarzfischer in der Dultstraße, gab. Er wurde im Juli 1931 verhaftet, nachdem er den 20-jährigen Ernst Zipperer am Stachus kennen gelernt hatte und mit ihm bei intimen Handlungen in einer dunklen Hofeinfahrt entdeckt worden war. Der sexuelle Kontakt erfüllte damals, am Ende der Weimarer Republik, noch nicht den Tatbestand des § 175 Reichsstrafgesetzbuch (RStGB), da dieser bis zu dem Zeitpunkt nur „beischlafähnliche Handlungen“ unter Strafe stellte. Weber musste sich allerdings wegen Erregung öffentlichen Ärgernisses verantworten. Er war zudem von da an in der berüchtigten ‚Rosa Liste‘, der Polizeikartei der Homosexuellen, eingetragen.
Dies wurde ihm zum Verhängnis, als in der Nacht vom 20. auf 21.10.1934 eine Großrazzia gegen Homosexuelle in München durchgeführt wurde. Weber wurde erneut verhaftet und wenige Tage später in das KZ Dachau gebracht, wo er über mehr als drei Jahre, bis zum 22.1.1938, inhaftiert blieb. Sein weiterer Lebensweg konnte bislang noch nicht erforscht werden.
Staatsarchiv München, Polizeidirektion München 15504.
KZ-Gedenkstätte Dachau, A 2626, Homosexuelle Häftlinge, Weber Max, Dokumente.