Quellen
Staatsarchiv München, StAnw 8315.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 39101.
Eintritt frei
Verfolgter Zeuge Jehovas
Der bei Löwenbräu in München beschäftigte Bierbrauer schloss sich 1924 den Bibelforschern an. Georg Weinfurtner war verheiratet und hatte 1936 fünf minderjährige Kinder. Die erste Haussuchung bei ihm im Februar 1936 endete mit einer Verwarnung. Danach wurde er laufend durch die Polizei überwacht. Zwei weiteren Haussuchungen folgte dann im Juli 1936 die Verhaftung des Familienvaters. Die Polizei hatte in seiner Wohnung erneut zahlreiche verbotene Schriften der Zeugen Jehovas gefunden, darunter auch einige mit sehr kritischen Feststellungen zum NS-Regime. Weinfurtner gab zu, bis zu seiner Festnahme laufend Schriften aus der Schweiz erhalten zu haben. Am 12. September 1936 verurteilte ihn das Sondergericht München zu sechs Monaten Gefängnis. Nach Ende seiner Haft im Strafgefängnis Stadelheim wurde er ins KZ Dachau verbracht und dort für nahezu zwei Jahre inhaftiert. Der Brauer konnte seine seit 1924 bestehende Tätigkeit bei Löwenbräu nach seiner Freilassung fortsetzen. Doch wurde er am 10. August 1944 erneut ins KZ Dachau eingeliefert. Am 13. Dezember 1944 deportierte man ihn in das KZ Buchenwald, wo er bis zur Befreiung am 11. April 1945 inhaftiert blieb. Nach der NS-Zeit war Georg Weinfurtner wieder mit einer Münchner Gemeinde der Zeugen Jehovas verbunden. Seinen Lebensunterhalt musste er sich nun als Hundeabrichter verdienen.
Staatsarchiv München, StAnw 8315.
Bayerisches Hauptstaatsarchiv München, LEA 39101.